Viele bewerten Äußerungen nur juristisch: Ist eine Äußerung zulässig, ist sie in Ordnung; ist sie unzulässig, ist sie nicht in Ordnung. Doch der rein juristische Blick genügt bei weitem nicht: Redaktionen und auch die Wissenschaft interessieren sich viel eher dafür, ob Äußerungen qualifiziert sind. Also: Stimmen sie? Sind sie nachvollziehbar? Ist der Gedankengang logisch? Kommuniziert der Absender angemessen? An solchen Kriterien entscheidet sich beispielsweise, ob ein Leserbrief durchkommt oder nicht. Die Qualitätsmerkmale von Äußerungen sind vor allem in einer Demokratie wichtig – denn diese bedarf nicht nur zutreffender Informationen zur Meinungsbildung, sondern auch eines kultivierten Dialogs. Insofern ist es kein Wunder, dass die Gegner der Demokratie nicht nur lügen, sondern auch trollen, indem sie uns die Worte im Mund herumdrehen und uns Dinge vorwerfen, die wir nicht gesagt haben. Der Troll an sich verstößt gegen die guten Sitten der Demokratie, weil er die sachliche Debatte zerstört, die so wichtig für die Meinungsbildung ist. Auch zahlreiche „alternative Medien“, die sich im Kern gegen den demokratischen Rechtsstaat stark machen, ziehen vom Leder und vergreifen sich im Ton. Entsprechend bekommen ins Schwurbeln abgedriftete Journalisten natürlich bei seriösen Medien keinen Fuß mehr in die Tür. Und das ist keine Zensur, sondern Qualitätssicherung. Wichtige Podcastfolge zur Qualität demokratischer Diskurse.
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