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E81: Was müssen wir heute wirklich lernen? – Karile Klug (Haba Digitalwerkstatt)

September 15, 2020

Können Roboter denken? Gibt es das Internet auch im Weltraum? Und wo wohnt eigentlich Alexa? Kinder stellen solche Fragen – und die HABA Digitalwerkstatt hilft ihnen dabei, sich den Antworten darauf eigenständig zu nähern.
Die Digitalwerkstatt versteht sich selbst als einen kreativen Bildungs- und Erfahrungsraum, in dem Kinder zwischen 6 und 12 Jahren die digitale Welt spielerisch entdecken können und wichtige Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien entwickeln.​ Zudem werden Online- und Offline-Workshops für Familien, Lehrkräfte, Erzieher_innen und Unternehmen angeboten.
Ziel ist es laut der Unternehmenswebseite, „dass alle Kinder in Deutschland an unserer digitalisierten Gesellschaft teilhaben können – unabhängig von schulischen Angeboten, dem Know-how der Familien, individuellen Stärken oder etwaigen Beeinträchtigungen.“
Im Interview mit Nils berichtet Karile Klug, Geschäftsführerin der HABA Digitalwerkstatt, über das Konzept dahinter und erklärt, welche Dinge Kinder heute wirklich lernen sollten und warum es gar nicht schlimm ist, wenn Lehrer_innen auch nicht immer Antworten auf alle Fragen haben.
Zusammenarbeit mit Schulen als wesentliches Element
„Wir kümmern uns um Zukunftskompetenzen von Kinder, vermitteln Medienwissen und helfen ihnen dabei, erste Programmier-Erfahrungen zu sammeln“, bringt Klug die Aufgaben der HABA Digitalwerkstatt auf den Punkt. Die Zusammenarbeit mit Schulen sei dabei ein wesentliches Element. Gleichzeitig habe die Digitalwerkstatt einen entscheidenden Vorteil gegenüber Schulen: Sie habe den Raum und die Freiheit, das Beste aus der Tech-Welt ausprobieren zu können, ohne dabei immer einen „langfristigen Blick“ behalten zu müssen, wie es etwa bei Schulen der Fall sei. Auch die Schulen profitierten aber letztlich von dieser Freiheit, denn die Ergebnisse würde die Digitalwerkstatt nutzen, um mit den Bildungseinrichtungen zu kooperieren. Das geschehe beispielsweise anhand von Lehrerfortbildungen oder Workshops an Schulen.
Digitalisierung als Prozess
Gefragt danach, was Digitalisierung für sie ist, hat Klug eine klare Antwort: Viele würden unter Digitalisierung eine sehr extreme Position verstehen. Entweder sei etwas analog oder es sei digital. Etwas dazwischen gebe es dann nicht. Klug hält diese binäre Interpretation für schwierig. Sie versteht Digitalisierung vielmehr als einen Prozess, den wir als Gesellschaft beschreiten, um neue Fähigkeiten zu erwerben und zu adaptieren. Es sei aber ein Prozess, der durchaus Verbesserungspotenzial habe. Und genau darauf – auf die Verbesserung der Digitalisierung – sollte deshalb ein besonderes Augenmerk gelegt werden.
Auch Lehrerkräfte dürfen Dinge nicht wissen
Dass wir uns alle gemeinsam in dem Prozess der Digitalisierung befinden, muss sich laut Klug auch in unseren Bildungseinrichtungen widerspiegeln. Früher sei Wissen von Generation zu Generation weitergegeben worden. Heute jedoch greife dieses Modell nicht mehr vollständig. Denn gerade in technologischen Belangen fehle der Elterngeneration oft das Wissen – schlicht deshalb, weil es bestimmte Technologien bisher noch nicht gab. Aus diesem Grund sei auch die Idee von der Lehrkraft, die „alles weiß und den Kindern erzählt, wie etwas zu machen ist“, veraltet.
Vielmehr müsse es heute zum Standard werden, dass Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit den Kindern lernen können, und die Idee des lebenslangen Lernens müsse wirklich gelebt werden. Zudem solle nicht mehr die reine Informationsvermittlung im Zentrum stehen. Stattdessen sollten die Lehrer_innen ihren Fokus darauflegen, den Kindern beizubringen, wie man lernt und sich an neue Bedingungen und Anforderungen anpasst.
Besinnung auf das Positive
Grundsätzlich würde die Digitalisierung so viele Chancen eröffnen, dass es wichtig sei, den Blick auf das Positive zu richten. Zwar würden die neuen technischen Möglichkeiten auch Gefahren bergen. Letztlich sei Digitalisierung aber immer das,