Mosaik-Podcast

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Grenzen und Bewegungsfreiheit

December 19, 2024

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 11. Dezember 2024.

Seit rund vier Jahrzehnten schottet sich die EU gegenüber Flucht und Migration mit wachsender Härte ab. Eine Unterbrechung stellte nur der „kurze Sommer der Migration“ im Jahr 2015 dar. Getrieben vom Aufschwung rechts-autoritärer Kräfte unterstützen mittlerweile auch Parteien der „Mitte“ eine Migrationspolitik weit jenseits grund- und menschenrechtlicher Standards. Ein dystopischer Festungskapitalismus zeichnet sich ab, geprägt durch Grenzzäune, Lager und Massenabschiebungen. Gleichzeitig sind immer noch viele Menschen empört über Pläne zur „Remigration“. Sie sind geschockt über die jährlich tausenden Toten an den europäischen Grenzen und zornig angesichts der moralischen Kälte, mit der die EU ihre Migrationskontrollen an Diktaturen und Milizen delegiert. Und immer noch wissen und kritisieren viele Menschen im Globalen Norden, dass an den hochgerüsteten Grenzen ihre eigene, privilegierte Lebensweise gegen jene verteidigt wird, die in der Geburtsort-Lotterie weniger Glück hatten als sie selbst.

Vor diesem ambivalenten Hintergrund diskutiert Fabian Georgi die Idee globaler Bewegungsfreiheit als emanzipatorisches Projekt und als Kernbestandteil sozial-ökologischer Transformation. Ausgehend von der Rolle von Grenzen im Kapitalismus und einer materialistischen Ethik der Migration setzt er sich mit Problemen und Herausforderungen der konkreten Utopie offener Grenzen auseinander: Was sind die Bedingungen und Konsequenzen einer Politik der Bewegungsfreiheit? Was wären Umsetzungsschritte und Ansatzpunkte für praktisches Handeln?

In der heutigen Folge des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der AkG vom 11. Dezember. Fabian Georgi stellt darin sein Buch „Grenzen und Bewegungsfreiheit. Eine kritische Einführung“ vor, das Anfang 2025 erscheint. Fabian Georgi ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Referent beim Komitee für Grundrechte und Demokratie. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit Migrationspolitik, europäischer Integration, kritischer Wissenschaft und Staatstheorie. Nikolai Huke moderierte die Veranstaltung. Er spricht zu Beginn.

Titelbild: Markus Spiske auf Unsplash