Liebe Leben - Der Podcast
Risiko – Lebensmüde & Hirnlos? Wie viel Gefahr ist in einer Partnerschaft erlaubt?
Episode 032: Risiko – Lebensmüde und Verantwortungslos? Wie viel Spaß gönnst du deinem Partner? Wie gefährlich darf dieser Spaß sein? Und wo hört der Spaß auf?
Die Fragen rund um Risiko, Hirnlosigkeit und Verantwortung für die Familie haben mein Mann und ich aus gegebenem Anlass in den letzen Tagen intensiv diskutiert.
Wir beide lieben das Risiko, jedoch auf völlig unterschiedliche Art und Weise. Während er sich todesmutig dem Geschwindigkeitsrausch auf dem Rennrad oder einem anspruchsvollen Bergabenteuer hingibt, reize ich die Grenzen in der Sexualität und unserer Beziehung aus.
* Was davon geht? Und was ist ein absolutes NoGo?
* Haben wir das Recht, unserem Partner Grenzen zu setzen?
Shownotes:
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„Wir sind die Serpentinen nach Sa Calobra runter gebrettert. Weißt du noch, als wir mit den Kindern dort waren? Ja, genau die Straße zu der schönen Bucht. Und dann hab ich noch ein Auto überholt, weil ich viel schneller war. Ein Rennradler hat mir den Vogel gezeigt und mich beschimpft, ich hätte nicht mehr alle Latten am Zaun!“
Mit stolzgeschwellter Brust, voller Freude und Begeisterung berichtet mir mein Mann von seinen Erlebnissen auf Mallorca. Er war mit einigen Leuten zum Ironman-Trainingslager auf der Insel und hat seine Zeit dort sichtlich genossen.
Das Glitzern in seinen Augen entgeht mir nicht und mein Magen krampft sich langsam zusammen. Vor meinem inneren Auge tauchen Bilder auf von stürzenden Rennradlern, platzenden Fahrradreifen, steilen Klippen und Beerdigungen. Meine Fresse, das was der da tut, ist lebensgefährlich und zu meinem Unwohlsein mischt sich eine düstere Wut.
Lebensmüde und Hirnlos
Wenn sogar andere Rennradler ihm den Vogel zeigen, muss er wirklich krass unterwegs gewesen sein, oder? Mit 70 Sachen die steile, enge und kurvige Inselstraße zu nehmen ist doch viel zu schnell! Nur eine Frau aus der Gruppe kann sein Tempo mithalten und die beiden haben mega viel Spaß, wie er mir weiter erzählt.
Was da alles passieren kann!
Die Frau hat ein kleines Kind und ich empöre mich innerlich, wie verantwortungslos sie nur sein kann. Dass sich die beiden gegenseitig angestachelt haben, war völlig klar. Ich kenne doch meinen Mann und weiß, dass er beim Anblick von anderen Rennradlern leicht in den Wettkampf-Modus gerät. Die Frau kenne ich nicht und so viel steht schon mal fest: Ich kann sie nicht leiden!
Wenn wegen der blöden Kuh meinem Mann etwas passiert, reiße ich ihr höchstpersönlich den Schädel runter! So! Ist es nicht schön, jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben?
Ich fühle mich sehr selbstgerecht und überlege, wie ich dem Andi bei der nächstbesten Gelegenheit reindrücken kann, wie verantwortungslos er ist, dass er gegenüber mir und den Kindern eine Verpflichtung eingegangen ist und dass hier der Spaß endet! Für den Moment sage ich erstmal nichts, doch der Stachel in meinem Herzen sitzt.
Geschwindigkeit = Risiko = Lebensgefahr
Als Teenager habe ich an einem Skirennen teilgenommen, ohne jemals einen Skikurs zu besuchen. Den kompletten Hang gegenüber meiner Schule bin ich nur gestürzt und gekugelt. Mein Mann war Skilehrer in Ischgl,