LEBEN-FÜHREN
283 Die Balance zwischen proaktiv und reaktiv
Langsame Unternehmen reagieren auf die äußeren Veränderungen, wenn diese bereits sichtbar sind und die Auswirkungen schon zu spüren sind. Das ist oft der schlechte Weg, weil er wieder zur Reaktion zwingt und die Chance auf Aktion vertut. Andererseits ist dieser reaktive Weg der einfachere:
* Man kann die veränderte Gegebenheit meist schon klarer sehen als wenn man sehr früh regieren will, wenn eben noch nicht so viel deutlich zu sehen ist. Als sich Tesla die weltgrößte Batteriefabrik aufgebaut hat, war noch bei weitem nicht so deutlich wie heute zu sehen, wie notwendig dieser Schritt war.
* Oft braucht man nur noch das nachzumachen, was der direkte Wettbewerb bereits angefangen hat. Deshalb bastelt sich VW nun auch eine kleine Batteriefertigung in Salzgitter.
* Gerade in großen Organisationen wird ja oft eh erst reagiert, wenn die bisherigen Milchkühe vollständig ausgewrungen und für jeden sichtbar tot auf der verdorrten Wiese liegen. Beizeiten die Wiese zu wässern, weil die Meteorologen eine Dürre vorhersagen wird ja nur allzu oft mit den Nokia-Argumenten unterlassen.
Schnelle Unternehmen regieren nicht, sie agieren. Die reagieren nicht stumpf auf die sich ändernden Gegebenheiten, sie gestalten diese aktiv mit. Apple hat mit dem iPad einen komplett neuen Markt geschaffen. Das iPhone muss ich hier nicht extra erwähnen. Netflix hat als VHS-Kadetten Versender angefangen und die haben sehr schnell die sich bietende Chance der immer dickeren Internetanschlüsse gewittert. Die haben den Markt bereitet, nun können die langsamen Firmen mit ihren Netflix-Clonen an den Start gehen.
Bleiben Sie in Führung
Ihr OLAF KAPINSKI