LEBEN-FÜHREN
90-LeadersTalk: Wie schaffe ich ein warum für meine Mitarbeiter?
Den angekündigten Leaderstalk in Kooperation mit Bernd Geropp starten wir heute mit dem Thema der Suche nach dem „Darum!“.
Was fehlt, wenn der Job unbefriedigend wird?
Wir gehen davon aus, dass es generell nicht an der Tätigkeit selbst liegt, denn sonst hätte sie zu Beginn nicht für Enthusiasmus gesorgt. Es fehlt an Begeisterung, an Elan, an Spaß, Neugierde, Leidenschaft. Und das kann nur entwickelt werden, wenn wir folgende Frage mit einem klaren „JA“ beantworten können: Ist das, was ich tue, sinnvoll?
Es gibt zwei Arten, wie Menschen mit fehlender Sinngebung umgehen können.
* Menschen, die selbstständig keinen Sinn definieren können.Niemand arbeitet gerne wegen des Geldes. Hier muss es externe Sinnstiftung geben, um den Mitarbeiter erfolgreich zu machen.
* Menschen, die aktiv Sinn suchen.Das Suchen und Finden des „Darums“ ist sowohl eine Führungskräftefähigkeit, als auch deren Verantwortung.
Im Folgenden geben Bernd und ich Tipps, die für beiderlei wertvoll sind.
Wo suche ich mein „Darum“?
In der Firma
Zunächst könnten Sie sich die Frage stellen, was die Firmenziele sind. Am Ende steht sicherlich ein guter Ertrag – sprich: Geld. Profit ist jedoch nur das Endergebnis, das wir nicht ohne bestimmte Wege erreichen können. Und dieser Weg führt uns über die Kundennutzung. Das Ziel einer Firma ist also die optimale Kundennutzung. Die Frage, wie wir welche Kunden am profitabelsten nutzen können und wollen, könnte Sie schon näher zu Ihrem „Darum“ bringen.
In Personen
Kleinere Unternehmen bekommen seltener zahlenbasierende Firmenvisionen präsentiert, was es leichter macht, einen Sinn in seinem Tun zu erkennen. Das „Darum“ des Unternehmens war zu einem bestimmten Zeitpunkt Resultat der Vision einer einzigen Person – des Unternehmensgründers. Daraus kann sich eine ganze Kultur der Sinngebung entwickeln.
In größeren Unternehmen verschwimmen diese sinnstiftenden Figuren in der Masse, aber wenn Sie genau hinschauen, finden Sie mit Sicherheit in jedem Gebiet Vor-Bilder.
Ganz wichtig: Fragen Sie auch Ihren Vorgesetzten nach seiner Idee. Möglicherweise hat er diese Visionstradition vor Augen, transportiert sie aber nicht (mehr).
Bei Ihnen selbst
Was ist, wenn weder meine Unternehmen noch Einzelfälle mir einen Sinn geben wollen? Nun, dann müssen Sie selbst ran. Sinnlosigkeit ist keine Option, denn zu was sie führt, habe ich zu Beginn der Episode dargestellt. Vor allem brauchen Sie dazu Mut. Egal, wie hoch Ihr Freiheitsgrad ist – wenn Ihre Vorgesetzten Ihnen keinen Sinn geben können, müssen Sie ihn um ihretwillen selbst suchen. Seien Sie risikobereit und kommunizieren Sie Ihre Gedanken, um Feedback, vor allem Ihres Chefs und Ihrer Mitarbeiter, zu bekommen. Und noch ein Tipp: Wenn Sie Ihre Version schriftlich ausarbeiten, fällt es Ihnen leichter, Sie zu konkretisieren.
Risiken und Nebenwirkungen
Das Risiko, was Sie eingehen, ist denkbar gering. Was soll schon passieren? Sofern Sie Ihre Gedanken kommunizieren und Ihr Chef somit die Chance hat, Sie bei Differenzen gegebenenfalls zu bremsen, ist das tatsächlich das Schlimmste, was auf Sie zukommen kann.
„Aber ich kann doch nicht einfach…“ Oh doch, das können Sie. Und Sie müssen sogar. Das „Darum“ macht Sie zu einem erfolgreichen Menschen. Wenn Sie Ziele setzen, werden Entscheidungen einfacher. Sie als Visionsgeber, als Vorbild von vielen. Als einer dieser Einzelfälle, die Unternehmenskultur bilden und als jemand, der innovative Ideen bietet, die andere annehmen.
Na, wär das was?
Zum Leaderstalk:
Ich habe mich mit keinem geringeren als Bernd Geropp über Führungsthemen unterhalten. Diese Gespräche hören Sie jetzt die nächsten Wochen hier.