Talentschmiede

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090: Schlaganfall und Fremdsprachen

December 02, 2015

Studie: Erholen sich mehrsprachige Menschen schneller von einem Schlaganfall?

Diese Frage haben sich Wissenschaftler in den USA gestellt und in einer Studie (http://www.livescience.com/52860-bilingual-language-stroke-recovery.html) 608 Patienten Patienten untersucht, die einen Schlaganfall erlitten hatten. In etwa die Hälfte dieser Patienten war zweisprachig, die andere Hälfte einsprachig.

Tatsächlich kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Patienten, die mehr als eine Sprache sprechen, sich tatsächlich schneller von einem Schlaganfall erholen. Sie begründen es mit der Anzahl neuronaler Verknüpfungen im Gehirn, die bei mehrsprachigen Menschen deutlich höher ist.

Ein Schlaganfall kommt vor, wenn dem Gehirn nicht genügend Blut und damit Sauerstoff zugeführt werden kann. Dies geschieht meist durch eine verstopfte Ader, deren Aufgabe es ist, das Gehirn mit Blut zu versorgen. Die Folge sind Neuronen, die absterben und dadurch fallen Gehirnfunktionen aus oder werden beeinträchtigt.

Schon der gesunde Menschenverstand lässt darauf schließen, dass wenn z. B. ein mehrsprachiger Patient mehr neuronale Verknüpfungen hat, dass es dann einen stärkeren Schlaganfall braucht, um prozentual die gleiche Anzahl an Neuronen zu schädigen als bei einem einsprachigen Menschen.

Sicher sollte jeder darauf achten gesund zu leben, inklusive Sport und Ernährung, und dennoch kann eine Fremdsprache im Zweifelsfall so positives Effekte haben, mit denen man vorher gar nicht gerechnet hatte.

Mehrsprachigkeit ist gesund - könnte man es treffender ausdrücken?

Viel Spaß beim Zuhören!
Mehr Infos: http://www.languagemining.de/schlaganfall-und-fremdsprachen/