Talentschmiede

Talentschmiede


030 Zweisprachig zu Hause

October 08, 2014

Es gibt immer mehr Lebensgemeinschaften, in denen der eine Partner aus einem anderen Land kommt und meist auch eine andere Muttersprache spricht. Und nicht selten dominiert dann die Sprache des Landes, in dem das Paar lebt.

Inspiriert durch die Episode von letzter Woche, in der wir die Französin Hélène von HRB Linguistik Partner zu Gast im Studio hatten, geht es diese Woche darum, wie ein Paar oder eine Familie zu Hause zwei Sprachen aktiv sprechen kann, sodass alle etwas davon haben und beide Sprachen lernen und verbessern.

Unser Gehirn spielt uns immer wieder Streiche, denn es mag keine Veränderung, und die Sprache zu wechseln ist eine sehr große Veränderung - jedenfalls aus Sicht des Gehirns.

Wie macht es unser Gehirn, dass es immer wieder in den "Default Modus" also in das alte, gewohnte Schema zurückfällt? Dazu nutzt es Trigger, die dem Gehirn suggerieren, dass jetzt diese oder jene Sprache dran ist. Diese Trigger sind Eindrücke, die immer wieder im Zusammenhang mit der Sprache aufgetaucht sind und sich damit tief im Unterbewusstsein verankert haben.

Das ist zum Beispiel alles das, was jemand sieht, wenn er am Frühstückstisch sitzt: das Bild an der Wand, der Kühlschrank oder das Fenster. Diese Dinge verändern sich nicht und werden zusammen mit allen anderen Dingen - und speziell mit der Sprache - abgespeichert. Genauso ist es die Tatsache, dass zum Beispiel der Gesprächspartner beim Frühstück rechts sitzt und damit die Sprache am rechten Ohr lauter als am linken ankommt. Ebenso ist es das Gefühl, das durch viele Dinge entsteht. Ein Beispiel wäre die Sitzbeschaffenheit, also ein weiches Polster oder ein harter Stuhl.

Möchte ich nun zum Beispiel beim Frühstück die Sprache wechseln, dann darf ich zunächst einmal einige Dinge ändern. Meist reicht es schon die Plätze zu wechseln. Damit verändert sich die Perspektive, die Stimme kommt aus der anderen Richtung und idealerweise saß mein Gesprächspartner auf einem anderen Stuhl.

Das Gehirn hat es nun leichter mit der neuen Sprache und versucht nicht mehr so stark in die vorige Sprache zurückzuwechseln. Und darüber hinaus werden jetzt neue Anker aufgebaut, das heißt die neue Perspektive, die veränderte akustische Wahrnehmung und das andere Sitzgefühl verankern sich nach und nach mit der anderen, also der neuen Sprache.

Probieren Sie es doch mal aus!

Interview mit Hélène Redl Barre von HRB Linguistik Partner
http://podcast.languageminingcompany.com/29

Der Blogartikel zur Episode
http://podcast.languageminingcompany.com/30

Premium-Content
http://languageminingcompany.com/shop

Weitere Podcasts der Language Mining Company
http://languageminingcompany.com/podcasts

Twitter
http://twitter.com/sprachco
http://twitter.com/languagemining

Google+
https://plus.google.com/+LanguageminingcompanyPodcast

Facebook
https://www.facebook.com/LanguageMiningCompany

iTunes
https://itunes.apple.com/us/podcast/language-mining-podcast-german/id861387178?mt=2

Feedback
info@languageminingcompany.com
+43 664 514 6803