INA RUDOLPH's Geschichtenpodcast - Du bist frei!

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Was du willst und wie du es bekommst

February 15, 2020

Läuft nicht alles, was wir tun, darauf hinaus, dass wir etwas bestimmtes fühlen wollen? Wir treffen uns mit Menschen, lesen Bücher, schauen Filme, hören Musik, bewegen den Körper – um etwas bestimmtes zu fühlen. Oder?


Und viele stressige Glaubenssätze, die ich mit mir und anderen in den letzten zwanzig Jahren überprüft habe, beinhalten die (meist unbewusste) Aussage, dass mich etwas außerhalb von mir davon abhält, zu fühlen, was ich fühlen möchte. (andere Menschen, Lebensumstände oder das Fehlen von Geld, Liebe etc.). Nimm dir bitte mal einen Moment und prüfe, ob das bei dir auch so ist.


 


Kennst du solche Gedanken:

 


  • Wenn da nur nicht XY wäre, dann könnte ich gelassen sein.
  • Wenn YZ nicht immer so komisch gucken würde oder so doofe Sachen sagen würde, dann würde ich mich freier fühlen.
  • Andere geben mir keine Anerkennung. Deshalb fühle ich mich nicht wichtig.
  • Ich kann keine Fülle spüren, weil ich nicht so viel Geld verdiene.
  • Wegen dieser blöden Baustelle kann ich mich nicht entspannen.

 


Wie wäre es, wenn es möglich wäre, diese Verknüpfung zu lösen? Wie wäre es, wenn du einen Großteil des Tages fühlen könntest, was du fühlen möchtest, ganz gleich, was die Welt um dich herum so macht. Nimm dir bitte auch für diese Vorschau einen Moment Zeit. Wie wäre es, wenn du das könntest?


Ich bin zum Beispiel mit der Selbstverständlichkeit aufgewachsen, dass ich einen Grund brauche, um mich zu freuen. „Wie? Einfach so freuen? Weswegen denn?“  Und könnte es sein, dass das „nur“ eine Konditionierung ist? Eine Angewohnheit? Und ich mache es mein Leben lang so, weil ich das eben glaube?


Mal angenommen, Gefühle wären nichts, was du von anderen bekommen müsstest, was andere dir geben müssen. Wie wäre das? Wärest du dann nicht unabhängiger von anderen Menschen und könntest sie so lassen, wie sie sind? Dann könntest du es vielleicht genießen, wenn sie von sich aus ihre Wertschätzung oder Liebe ausdrücken und wenn sie es nicht tun, würdest du dich dennoch wohl fühlen. Was wäre das für ein Leben? Was wäre das für ein Kontakt zu anderen Menschen?


Müsstest du dich dann noch verbiegen, damit du von ihnen bekommst, was du möchtest? Müsstest du dir dann noch die Mühe machen, sie zu beeinflussen oder von ihnen verlangen, dass sie dir geben, was du brauchst?


 


Welche Gefühle möchtest du gern fühlen?

 


Für die Übung, die ich dir heute vorschlagen möchte, schau mal, welche Gefühle es sind, die du gerne fühlen möchtest (und die nicht von anderen Menschen abhängen).


Hier ein paar Vorschläge:


Ich fühle mich: ausgeruht, behaglich, dankbar, energiegeladen, entspannt, erfüllt, frei, fröhlich, gespannt, locker, konzentriert, mutig, sanft, offen, zufrieden.


Wenn du dich so fühlen möchtest, schau doch mal, ob du dich so fühlen kannst, ganz gleich, ob alle Umstände in deinem Leben schon so sind, wie sie sein sollten. (Meine Erfahrung ist: in den Lebensumständen ist doch fast nie alles so, wie ich es gern hätte. Der Volksmund sagt: Irgendwas ist immer. ;-))


 


Angenommen, du möchtest Entspannung spüren.

 


Wie fühlt es sich zum Beispiel an, entspannt zu sein? Was kannst du jetzt, wo du dich nach Entspannung sehnst, alles entspannen? An deinem Körper, deinem Zeitplan, deinen Gedanken, deinem gedanklichen Fokus?


Oder hast du eine Erinnerung daran, wann du mal auf die Weise entspannt warst, wie du es jetzt gerne wärest? Kannst du diese Erinnerung hervorholen? Wie hat es sich in diesem Moment angefühlt, entspannt zu sein? Kannst du es fühlen, während du dich erinnerst? Dann fühlst du es ja jetzt, nicht wahr? Wie wäre es, wenn du jetzt beschließt, den Rest dieses Tages, so gut wie es geht, dieses Gefühl zu fühlen? Alles, was noch zu zutun ist, in diesem Gefühl zu tun? Mal kannst du es vielleicht stark spüren, mal nur im Hintergrund, dann verlierst du es ganz und erinnerst dich daran und kannst es reaktivieren.


 


Wir können Gefühle selber kreieren. Probiere es einmal aus.

 


Sollte ein starkes anderes Gefühl auftauchen, kannst du es zulassen, solange es in dir schwingen will. Wenn es abflaut, kannst du deine Aufmerksamkeit wieder auf dein gewünschtes Gefühl legen. Immer nur so gut, wie es halt gerade geht. Ich zum Beispiel mag als alltägliches Hintergrundrauschen oft ein „behagliches“ Gefühl. Das ist, als könnte ich mich in mir selber einkuscheln. Und wenn irgendeine Art Stress auftaucht, probiere ich (falls nicht energisches Handeln gefordert ist) mich in das Leben hinein zu entspannen. Mich mit dem zu entspannen, wie es halt immer gerade ist.


Denkst du jetzt, dass das keine leichte Übung ist? Vielleicht hast du Recht. Und in gefühlter Abhängigkeit zu anderen Menschen, Umständen und Dingen zu leben ist auch nicht einfach, oder? Und wer weiß, probiere es mal mindestens eine Woche aus (ein Tag ist zu kurz um die Wirkung zu spüren, die diese Übung für dein Leben haben kann.)


Du könntest dich natürlich fragen: was müsste ich denn jetzt denken oder glauben, damit ich fühlen kann, was ich fühlen möchte? Oder, wie in der Arbeit mit „The Work“ drei konkrete Beispiele finden, warum du dein gewünschtes Gefühl genau jetzt fühlen kannst.