Think dänk!

Think dänk!


Auf Innovationen setzen statt schwarzmalen

November 23, 2022

Viel Aufwand für wenig Ertrag: 40’000 Delegierte aus 200 Staaten haben an der Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh zwei Wochen lang verhandelt und gestritten – und ein enttäuschendes Ergebnis erzielt. Mit einem Fonds sollen die Folgen des Klimawandels in ärmeren Ländern abgefedert werden, aber bei der Bekämpfung der Ursachen – also beim Ausstieg aus fossilen Energieträgern – konnte man sich nicht einigen.


Im Gespräch mit Marc Lehmann betont Avenir Suisse-Forschungsleiter Lukas Rühli, dass die Angebotsseite bei den Versprechen zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen sowieso meist vergessen gehe. Länder mit fossilen Vorkommen planten bis 2040 keine Reduktion ihrer Förderquoten – und was gefördert werde, wer auch verbrannt, so Rühlis Fazit. Drum seien erneuerbare Energien durch Innovationen so attraktiv zu machen, damit Öl, Gas und Kohle im Boden blieben. Untergangsszenarien von Aktivisten erteilt der Ökonom eine klare Absage.



Neuer Podcast: Think dänk!


Der Denkfabrik beim Denken zuhören


Avenir Suisse lanciert ein neues Podcast-Format: Think dänk! Das englisch-schweizerdeutsche Wortspiel soll nicht nur zum Hören anregen, sondern auch zum Mitdenken auffordern. Wie funktioniert ein Think-Tank, auf welche Themen legt er sich fest, welche Fragen stellt er?


Die Gespräche werden von Marc Lehmann moderiert; er ist seit 1. Oktober für die Kommunikation von Avenir Suisse verantwortlich. Davor hat der Berner das «Tagesgespräch» von Radio SRF geleitet und mit Fachpersonen und Akteuren jeweils ein aktuelles Thema vertieft diskutiert. Nun richtet er den Fokus auf die breite Themenpalette von Avenir Suisse.


Zum Start fünf Fragen an Marc Lehmann:


Warum ein neues Podcast-Format?


Podcast boomt. Die Generation «Kopfhörer» hat Audio wieder entdeckt, der Ton läuft dem Bild gerade den Rang ab. Für eine Denkfabrik eignet sich ein Hörformat hervorragend, denn hier wird Wissen produziert, gescheite Leute denken über Themen nach, die uns alle beschäftigen. Also muss man dieses Wissen abholen und in die Diskussion einbringen. Eine Hörsituation kann ausserdem sehr intim sein, man kann sich gut auf den Inhalt konzentrieren und sich in ein Thema vertiefen. So ist die Chance gross, dass auch wirklich etwas haften bleibt.


In welcher Form?


Wir wählen die Gesprächsform, weil das Gespräch etwas Natürliches ist. Es ist seit Menschengedenken da, schafft Nähe und Vertrauen. Die Forscherin berichtet von ihrer Arbeit und den Erkenntnissen, die sie gewinnt; der Forscher ordnet in einem kurzen Q&A einen Sachverhalt ein – oder wir führen eine ausführliche Debatte, durchaus zu einer kontroversen Thematik und auch mit Köpfen von aussen.


Und mit welchem Inhalt?


Wo kann man mehr Substanz abholen als in einer Denkfabrik, wo gedacht, recherchiert, geforscht, diskutiert, kritisiert, entwickelt und bewertet wird? Inhaltlich gibt ein Think-Tank sehr viel her. Wir fragen: Mit welchen Themen beschäftigen wir uns – und warum? Welche Fragen stellen wir, auf welche Quellen stützen wir uns, wie werten wir die Daten aus? Wie interpretieren wir die Fakten, welchen Handlungsbedarf erkennen wir und welche Lösungsvorschläge leiten wir daraus ab? Transparenz schafft Vertrauen.


Wer sind die Gesprächsgäste?


Avenir Suisse produziert viel Hirnschmalz, unsere Expertinnen und Experten sind medial gefragt. Also liegt es nahe, ihnen beim Denken zuzuhören. Aber Forschende wollen herausgefordert werden, und so nehmen wir gerne auch mal externe Stimmen von Machern und Expertinnen hinzu. Denn niemand ist im Besitz der Wahrheit, auch wir nicht, doch wir haben gute Argumente.


Wie will sich der Podcast vom ohnehin breiten Angebot abheben?


Es ist richtig, im deutschsprachigen Raum buhlen etwa 80’000 Podcasts um Publikum. Deshalb wollen wir den Leuten nicht mit Blabla die Zeit stehlen, sondern Mehrwert bieten. Wir wollen Ideen und Gedanken jenseits des Mainstreams formulieren. Ideen, die überraschen und einen Beitrag zur öffentlichen Debatte leisten. Ideen, die vielleicht auch mal quer sind und zum Denken anregen. Der Titel – Think dänk! – ist nämlich durchaus auch als Aufforderung ans Publikum zu verstehen.


Lust, dem Think Tank beim Denken zuzuhören? Der Podcast «Think dänk!» wird im Zwei-Wochen-Rhythmus jeweils mittwochs publiziert, alternierend mit dem neuen Video-Format «Denkanstoss» . Er kann auf allen gängigen Podcast-Plattformen oder auf unserer Homepage abonniert werden.



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