Think dänk!

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«Es braucht ein Internet der Werte»

September 09, 2019

8.55 Uhr. Frau Mayer parkt ihr Elektroauto vor dem Büro. Das Teammeeting dauert ca. eine Stunde. Gut so. Das Parkfeld kann in dieser Zeit die Autobatterie aufladen, damit die anschliessende Fahrt nach Bern gut über die Bühne geht.

10.45 Uhr: Ruhige Strassenverhältnisse und kein Stau im Gubrist! Während der (autonomen) Autofahrt geht Frau Mayer ihre Präsentation noch einmal in Ruhe durch. 

13.00 Uhr: Endlich Mittagspause. Während Frau Mayer ein Sandwich isst, überschreibt sie ihrer Tochter im «Familienwallet» Rechte im Wert von 3000 Fr. – sie braucht ja noch eine Kaution für das neue Studentenzimmer.

18.00 Uhr: Endlich zuhause. Jetzt noch schnell die Kühlbox vor der Haustür leeren und den Kühlschrank füllen. Für den heutigen Jassabend werden ihre Freunde eine schöne Auswahl von Getränken und Snacks vorfinden. 

Diese imaginären Schnappschüsse zeigen, wie die Technologie unser Leben in nicht allzu ferner Zukunft prägen wird: Im Gespräch mit Jakob Gülünay und Toni Caradonna unterhält sich Jennifer Anthamatten über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von Blockchain und Ledger-Technologie im Alltag der Zukunft.

Für die Experten ist klar: Das Internet der Dinge und der Werte werden die Schweizer Finanzinfrastruktur massiv prägen – und mit ihr auch die darauf basierenden Anwendungen. Für die neuen, kooperativen Geschäftsmodelle braucht es digitale Strukturen, die Werte verlässlich abbilden und Transaktionen ermöglichen.

Während die grossen Technologiekonzerne fleissig ihre eigenen Datenstrukturen bauen, bietet sich für die Schweiz die einmalige Gelegenheit, ihre eigene Blockchain-Infrastruktur einzurichten und damit die Souveränität der Nutzer und die allgemeine Rechtssicherheit zu stärken.

Im Gespräch zeigen sich die Experten einig, dass die Schweiz mit ihrer relativ fortschrittlichen Regulierung im Bereich Blockchain gut aufgestellt ist und die Entwicklung der Technologie gefördert wird. Es bestehen aber auch noch Herausforderungen, sei es in Bezug auf die Standards, im Bereich des Datenschutzes oder bei den globalen Regulierungen, bei deren Entwicklung sich die Schweiz vermehrt einbringen sollte.