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SONDERAUSGABE: Wie begleiten Führungskräfte ihre Mitarbeitenden gut durch die Coronakrise? – Petra Carlsen (Change Manufaktur)

April 07, 2020

Das Coronavirus stellt unsere Welt gerade ordentlich auf den Kopf. Auch an den deutschen Unternehmen – vom Kleinbetrieb bis zum Konzern – gehen die Maßnahmen gegen das Virus nicht spurlos vorbei: Kurzarbeit, Homeoffice, Umsatzeinbrüche und eine ungewisse Zukunft. Das sind nur einige der Folgen. Doch die aktuellen Zustände könnten auch positive Effekte haben.
In unserer zweiten Corona-Sonderausgabe sprechen wir mit Petra Carlsen, Inhaberin der changemanufaktur. Sie berät Firmen, Führungskräfte, Teams und einzelne Mitarbeitende zu den Themen „Digital Leadership“ und „Change“. Im Interview mit Nils gibt sie Tipps, was Unternehmenslenker jetzt tun können, um mit den plötzlichen Veränderungen bestmöglich umzugehen. Zudem erklärt sie, wie man die Mitarbeitenden sinnvoll durch die Krise begleitet.
Eine Veränderung, der wir ausgeliefert sind
Unserer Gesellschaft, den Unternehmen und den einzelnen Menschen wird aktuell allerhand abverlangt. Über Nacht scheinen wir in einer komplett anderen Wirklichkeit zu leben. Firmenlenker und Führungskräfte stellt das vor ungeahnte Herausforderungen. Zwar sind Veränderungsprozesse in Unternehmen meistens mit Hürden und Unwägbarkeiten verbunden. Typischerweise werden diese Veränderungen aber von den Unternehmen selbst angestoßen: Der Veränderung geht eine konkrete Planung voraus, etwa was zeitliche Umsetzung oder finanzielle und personelle Ressourcen betrifft, und es gibt klar definierte Ziele.
Bei der Corona-Pandemie ist das anders: Hier erleben wir alle eine Art von Veränderung, die uns aufgezwungen wird und der wir in gewisser Weise ausgeliefert sind. Und: „Alles, was momentan passiert, ist für jeden von uns neu“, erklärt Carlsen. Wir haben keine Erfahrung damit, sondern lernen gerade gemeinsam – und zwar global. Für Arbeitgeber und Führungskräfte bedeutet das: Auch sie können aktuell wenig tun, außer informiert zu bleiben und dann für den eigenen Mikrokosmos „Unternehmen“ überlegen, welche Maßnahmen heute sinnvoll sind, damit es die Firma morgen noch gibt.
Klar, offen und ehrlich kommunizieren
Ein Arbeitgeber kann nicht prognostizieren, wie die Zukunft aussehen wird, meint Carlsen. Das müsse er aber auch gar nicht. Wichtig sei allein, dass er mit seinen Mitarbeitenden kommuniziere – und das am besten täglich. Schließlich ändere sich auch die Sachlage täglich. Deshalb sollte man möglichst jeden Morgen das Gespräch mit dem Team suchen.
Dabei darf man laut Carlsen ruhig über die eigenen Ängste und Sorgen sprechen. Gleichzeitig sollte man aber unbedingt auch Chancen und Perspektiven aufzeigen. Darüber hinaus sei es wichtig, klare Ansagen zu machen und konkrete Ziele vorzugeben. Denn es sei unabdingbar, Orientierung zu bieten in dieser chaotischen Zeit.
Und schließlich sollte man die Mitarbeitenden einbeziehen und sie ganz konkret fragen, was sie jetzt brauchen und wo sie sich Unterstützung wünschen. Zu einer guten Kommunikation gehöre dementsprechend auch, stets ein offenes Ohr zu haben und wirklich zuzuhören.
Entscheidungen treffen – und eventuell revidieren
Neben der klaren und offenen Kommunikation müssen Führungskräfte laut Carlsen jetzt auch bereit sein, schnell Entscheidungen zu treffen. Und sie müssen den Mut haben, diese Entscheidungen immer wieder zu hinterfragen, anzupassen, gegebenenfalls wieder zu revidieren oder aber „noch eine Schippe draufzulegen“, so die Expertin.
Als positives Beispiel hierfür nennt sie die Bundesregierung, die die Maßnahmen stets der neuen Faktenlage anpasst. Wichtig dabei sei, sich immer wieder klar zu machen, dass man als Arbeitgeber nicht prognostizieren muss, was du Zukunft bringt. Die Rolle des Arbeitgebers sei lediglich, vorausschauend zu denken und jeden Tag fähig zu sein, Entscheidungen zu treffen und diese verständlich zu vermitteln.
Die Krise als Chance
Für Unternehmen, die schon vor der Coronakrise eine offene Kultur gelebt haben,