Die Isar im Morgengrauen. Foto: piu700 / pixelio.de

Das Obere Isartal ist eine einzigartige Naturidylle. Das Gebiet reicht von der bayerischen Landesgrenze im Süden bis in das Münchner Stadtgebiet. Mischwälder mit wertvollen alten Bäumen machen den besonderen Reiz des Gebietes aus. Der Uhu, die größte Eule der Welt, jagt und brütet hier. Urtümlich anmutende Felsformationen ziehen sich entlang des Isarhochufers.

Doch bei aller Schönheit drohen auch Gefahren. Felsbrocken brechen aus den Steilwänden und morsche Äste fallen zu Boden. Um Unfälle möglichst zu vermeiden, will das Baureferat der Stadt München zwischen der Marienklausen-Steg und Grünwalder Brücke an Gefahrenstellen große Drahtnetze und Zäune aufbauen, Felsspalten mit Beton füllen und Bäume fällen.

Fledermaus im Felsen. Foto: Gaiarama / pixelio.de

Felsspalten dienen Fledermäusen als Winterquartier. Werden die Aushöhlungen mit Beton verfüllt, müssen die kleinen Flug-Säuger weichen und sich ein anderes Quartier suchen. Mensch und Natur – wem gebührt wieviel Schutz?

Darüber ist ein Streit entbrannt zwischen dem Bund Naturschutz und der Stadt München:

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• Wie weit reicht die Verkehrssicherungspflicht der Stadt München?
  
• Inwieweit muss den Belangen des Naturschutzes Rechnung getragen werden?
  
• Wie muss das Baureferat bei den Sicherungsmaßnahmen
  
  die Natruschutzbehörde und Umweltverbände in die Planung einbeziehen?
  

Der Bund Naturschutz (BN) wollte Klarheit in der Sache und hat vor dem Verwaltungsgericht München geklagt.

Gericht verfügt Baustopp

Das Urteil: Die Stadt München darf erst einmal keine Drahtnetze installieren, Zäune bauen und Bäume fällen. Vor einem möglichen Baubeginn muss zunächst geprüft werden, ob das Oberen Isartal geschädigt wird. Für diese Prüfung ist nicht das Baureferat, sondern die Untere Naturschutzbehörde zuständig.

Im Interview mit der Reporterin Claudia Pichlmeier erläutert Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer der BN Kreisgruppe München, die Sicht seines Umweltvervandes zum Thema “Städtische Baumaßnahmen im Flora-Fauna-Schutzgebiet ‘Oberes Isartal’”. Die Moderation hat Antje Wicke.