Mosaik-Podcast

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Selektive Sicherheit im „Krieg gegen die Drogen“

July 12, 2023

Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 21. Juni.

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Mosaik-Podcast. In der heutigen Folge hört ihr einen Beitrag von Alke Jenss, die über ihr Buch „Selektive Sicherheit im 'Krieg gegen die Drogen': Kolonialität der Macht in Kolumbien und Mexiko“ spricht. Im Fokus des Buches stehen dabei die "Sicherheitsprojekte" der 2000er Jahre, die in Prozesse der Landaneignung, veränderte Eigentumsverhältnisse und globale Kapitalakkumulation eingebettet sind. Dies hatte zur Folge, dass unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit unterschiedlich guten Zugängen zu den Staatsapparaten in dieser Zeit den staatlichen Diskurs über Kriminalität in entsprechender Weise und Ausmaß beeinflusst haben. Die staatlichen Sicherheitspraktiken bedeuteten dabei vor allem für solche Gruppen radikale Unsicherheit, die im Diskurs als entbehrlich galten. Das Buch nimmt die staatlichen Sicherheitspolitiken in Kolumbien und Mexiko  unter die Lupe und bietet eine detaillierte Analyse der Rolle des Staates in Bezug auf Gewalt. In welchem Ausmaß und für wen stellen Staaten Ordnung und Unordnung her? Welche gesellschaftlichen Kräfte unterstützen und treiben solche staatlichen Praktiken an?

Vor dem Hintergrund dieser Fragen analysiert Alke Jenss in ihrem Buch den autoritären Neoliberalismus und verbindet dabei theoretische Konzepte zur Kolonialität staatlicher Macht mit kritischer politischer Ökonomie. Zu Beginn hört ihr Nikolai Huke, der die Veranstaltung moderiert hat.