Life Coaching für dich - Get the life you love! mit Katja Schmalzl

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#124 Es ist Zeit, die Perspektive zu wechseln

March 21, 2018

Lisa sitzt mir gegenüber und ist frustriert. Was da gerade im Job passiert, ist einfach mühsam. Sie erzählt, dass sie eigentlich schon lange in eine andere Abteilung wechseln wollte. Nicht nur, weil ihr dort die Arbeit mehr Freude bereiten würde, sondern auch, weil die dortige Chefin ein Vorbild von ihr ist. Die beiden hatten schon lange ein gutes Verhältnis und es war kein Geheimnis, dass auch sie Lisa gerne bei sich hätte.
Nun hat Lisa Folgendes erlebt: schon seit einiger Zeit verhält sie sich Lisa gegenüber merkwürdig. Sie kritisiert die Arbeit, sie ist Lisa gegenüber schlecht gelaunt und abweisend. Über ihren Eindruck hat Lisa dann mit einer Kollegin gesprochen, die bestätigt hat, dass sie das auch wahrnimmt. Laut Lisa gab es aber keinen Vorfall oder Ereignis, was dies gerechtfertigt hätte.
Aber das war noch nicht alles.
Lisas Chef hat ihr vor ein paar Tagen eröffnet, dass Lisa ihre eigene Nachfolgerin einarbeiten soll. Denn Lisa soll in die (gewünschte) Abteilung wechseln. Darüber war Lisa fassungslos. „Ich werde abgeschoben… ich fühle mich im Stich gelassen. Wie kann er das alles hinter meinem Rücken tun. Ich engagiere mich hier so und das ist der Dank! Und mein Platz ist schon vergeben. Außerdem will ich doch jetzt gar nicht mehr in die andere Abteilung wechseln, wo die Chefin so komisch zu mir ist. Sie will mich sicher gar nicht mehr haben.“
Wenn du das liest, was hast du für einen Eindruck?
Kannst du Lisas Ärger und ihren Frust nachvollziehen?
Was würdest du davon halten?
 
 
Interpretationen, Beurteilungen, Erwartungen
Das, was Lisa mir erzählt, passiert tagtäglich tausendfach. Überall da, wo Menschen auf Menschen treffen, passieren solche Dinge. Jemand verhält sich, sagt etwas und wir fühlen uns entweder gut und gemocht, wertgeschätzt, oder auch abgelehnt und verurteilt.
Wir nehmen Vorfälle, Menschen, Ereignisse natürlich durch unsere eigene Brille wahr. Wir sehen Tatsachen, addieren unsere persönliche Lebenserfahrung mit ähnlichen Situationen und bringen unsere Bedürfnisse mit hinein.
Wenn das passiert, sehen wir die Situation dann neutral?
Nein, natürlich nicht.
Daher ist es normal und verständlich, dass man, wie Lisa, frustriert, traurig oder wütend ist.
 
Die Falle
Dies ist eine der größten Fallen, in die wir im Alltag treten können. Eine Falle, die dazu führt, dass du dich nicht gut fühlst. Du wirst unglücklich.
Diese Falle?
Deine eigene Perspektive.
Versetz dich doch in Lisa hinein und beobachte die Situation. Du kommst vielleicht zu einem ähnlichen Schluss wie sie. Ich denke, du kannst sie auf jeden Fall verstehen oder?
 
Ein neuer Versuch – die neue Perspektive
Ich habe noch eine andere Geschichte für dich. Was glaubst du, würde uns Lisa’s Chef erzählen?
Welche Beweggründe könnte er gehabt haben für seine Handlungen?
Es gibt da verschieden Möglichkeiten, oder?
Entweder hat Lisa Recht und es ist genau so, wie sie es vermutet. Oder…
Er kennt Lisa’s Wunsch, in die andere Abteilung zu wechseln. Und nachdem die Fluktuation in der Firma in letzter Zeit hoch war, hat er Angst, Lisa zu verlieren. Sie ist eine sehr gute Mitarbeiterin und er will sie auf keinen Fall verlieren. Also hat er sich auf die Suche nach möglichen Nachfolgern gemacht und sie auch gefunden. Außerdem hat er mit der Chefin der anderen Abteilung gesprochen und auch sie findet die Idee grundsätzlich gut. Ja, ist hatte ein paar Einwände, bzw. Forderungen, denen er aber nicht zugestimmt hat. Sie waren sich jedenfalls einig und er war zufrieden mit dem Ausgang. Was er nur überhaupt nicht versteht, ist Lisas Reaktion. Als er ihr davon erzählt hat, war sie still. Sie hat keinen glücklichen Eindruck gemacht und war fast sogar verärgert, dass sie ihren Nachfolger einarbeiten soll. Er versteht diese Reaktion überhaupt nichtR...