ecodemy Podcast

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Blutwerte – Veganer beim Arzt

November 18, 2017

Die Nährstoffversorgung unseres Körpers spiegelt sich beispielsweise an unserem Befindlichkeitsstatus, unserem Energielevel wieder; ein Parameter, der zum eigenen Gesundheitsstatus am schnellsten herangezogen werden kann. Um diesen Zustand auch schwarz auf weiß an Hand etablierter Messgrößen festzustellen, lohnt sich der Gang zum Arzt. Eine einfache und rasch durchzuführende Methode ist die Blutentnahme mit anschließender Auswertung der eigenen Blutwerte. Veganer, aber auch Mischköstler tun Gutes, sofern sie einmal jährlich auf diese Weise eine Kontrolle durchführen, denn die Ernährung bestimmt zu einem wesentlichen Anteil unseren Gesundheitszustand. Ganz bestimmte Blutwerte veganer Personengruppen sollten regelmäßig im Auge behalten werden, wobei einem von ärztlicher Seite aus nicht immer die notwendige Expertise entgegengebracht wird. Wir haben hiermit einige Fakten zu den wichtigsten Blutparametern und ihrer Interpretation zusammengefasst.

Laborchemische Parameter
Ernährungsassoziierte, gesundheitliche Probleme können anhand von Untersuchungsmethoden, welche eine Analyse im Labor unterlaufen, identifiziert werden. Neben der klassischen Blutabnahme und -untersuchung, kann man ebenso Parameter aus Urinproben ermitteln oder bestimmte Funktionstests durchführen. So unterscheidet man zwischen dem „statischen“ Test, wie die Blut- oder Urinprobe, und dem „funktionellen Test“ (Selig, 2016). Letztere werden zur Untersuchung der Dünndarmfunktion hinsichtlich der Spaltung von Nährstoffen (Kohlenhydraten, Fetten) verwendet. Bestes Beispiel sind die Tests zur Bestimmung einer Laktoseintoleranz bzw. auch einer Fruktosemalabsorption.  Meist wird ein sogenannter H2-Atemtest, aber auch ein Toleranztest der Einfachzucker durchgeführt (Prinz, 2012).
Die Auswertung einer Blutprobe gibt uns einen guten Einblick in unseren Gesundheitszustand, insbesondere was die eigene Nährstoffversorgung betrifft. Allerdings ist anzumerken, dass auf Basis eines einzigen Resultates an Blutwerten keine Krankheitsdiagnose gestellt werden sollte. Sie geben uns als Momentaufnahme lediglich Hinweise auf einen potentiell pathologischen Zustand, sofern es sich um starke Abweichungen von der Norm handelt; sollte dies der Fall sein, ist eine Wiederholung des Bluttests in Kombination mit weiteren Untersuchungsmethoden durchzuführen, um eine entsprechende Diagnose tatsächlich stellen zu können.
Referenzwerte und ihre Herkunft

Für jeden Blutparameter existiert eine entsprechende Spannbreite mit genau definierter Ober- und Untergrenze als Referenzwert. Dieser wurden nach statistischen Untersuchungen einer gesunden Bevölkerungsgruppe festgelegt und definiert sich so, dass 90-95 % der Bevölkerung einen Wert in diesem Normbereich erreichen. Somit ist auch wichtig anzumerken, dass nicht jede gesunde Person bei jeder Blutuntersuchung exakt in diesen Rahmenbereich fällt (Selig, 2016).
Jedes Labor bestimmt eigens, welchen Wertebereich es als „normal“ deklariert, weshalb es zu minimalen Abweichungen zwischen den unterschiedlichen Praxen kommen kann. Die Tatsache beruht darauf, dass im jeweiligen Labor ein jeweils unterschiedliches Patientenkollektiv untersucht und auf Basis deren Ergebnisse ein statistischer Referenzbereich ermittelt wird (Grass, 2017).
Interpretation von Blutwerten
Die Auswertung der Labordaten bedarf eine Mitberücksichtigung verschiedener Einflussgrößen, wie beispielsweise das Geschlecht, das Alter, der Hormonstatus, die körperliche Aktivität sowie der Tageszeitpunkt aufgrund zirkadianer Schwankungen. Selbstverständlich ist des Weiteren die Medikamenteneinnahme der Patienten sowie vorliegende Krankheiten, welche das Blutbild beeinflussen können, zu berücksichtigen.
Ein Beispiel für einen geschlechtsspezifischen Parameter stellt der HDL-Cholesterin-, d.h. ein Blutfettwert dar. Während Männer hormonbedingt einen gesunden Wert von > 35 mg/dl aufweisen,