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Nahrungsergänzungsmittel – Vor- und Nachteile in der Ernährung

November 04, 2017

Sie werden nicht nur in Apotheken verkauft, sondern finden sich bereits in den meisten Drogerien oder gar auch Supermärkten auf den Verkaufsregalen. Gesetzlich grenzen sie sich einerseits von den Lebensmitteln, aber auch von den Arzneimitteln ab. Das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln bietet uns heutzutage eine breite Palette, wobei die Unsicherheit des Verbrauchers zunimmt. Da uns insbesondere in der veganen Ernährung suggeriert wird, auf etliche Nährstoffe achten und diese substituieren zu müssen, ist die Verwirrung unter den Konsumenten auch verständlich. Hinter dem umfangreichen Sortiment und der beharrlichen Werbung stehen jedoch nicht immer Interessen für unser gesundheitliches Wohl. Hier tauchen beim Verbraucher Fragen auf, wie beispielsweise: Haben Nahrungsergänzungsmittel Nebenwirkungen? Sind Nahrungsergänzungsmittel schädlich? Wir wollen uns im heutigen Artikel mit den Pillen auf dem Teller beschäftigen und ihre Notwendigkeit für Veganer, für die Allgemeinbevölkerung sowie für Personen in besonderen Lebensphasen ergründen.

Definition und rechtliche Aspekte
Im Sinne der Nahrungsergänzungsmittelverordnung (2004) sind Nahrungsergänzungsmittel (NEM) dazu bestimmt, in einer nährstoffkonzentrierten Form unsere Ernährung zu ergänzen und werden in unterschiedlicher Darreichungsform (Kapseln, Pillen, Pulverbeuteln, etc.) in den Handel gebracht. Außerdem werden die Nährstoffe als Vitamine und Mineralstoffe, worunter auch Spurenelemente wie Zink oder Selen fallen, definiert.
Des Weiteren beinhaltet die NEM-Verordnung Vorschriften über die Kennzeichnung solcher Präparate, welche sich prinzipiell an der Lebensmittelinformations-Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 richtet, jedoch zusätzliche Punkte inkludiert. Dazu zählen beispielsweise Name, Konzentration und die tägliche Verzehrsmenge des Präparates sowie der Hinweis, dass NEM kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung darstellen (NemV, 2004).
Nahrungsergänzungsmittel: Nebenwirkungen?

Supplemente sind unter bestimmten Umständen bzw. in ausgewählten Lebensphasen vorteilhaft, um unserem erhöhten Nährstoffbedarf gerecht zu werden. Mehr als ein Viertel aller Deutschen schluckt laut der Nationalen Verzehrsstudie II (2008) regelmäßig solche Präparate. Allerdings ist es nicht immer sinnvoll, hochdosierte Nährstoffe präventiv einzunehmen, denn aus wissenschaftlicher Sicht ist es für einen gesunden Erwachsenen möglich, durch eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung seinen Nährstoffbedarf zu decken. Mit einer geeigneten Lebensmittelauswahl, d.h. pflanzlich-vollwertig, können wir sogar durch die darin befindlichen sekundären Pflanzenstoffe aktive Krankheitsprävention betreiben (BVL, 2015; ADA, 2009).
Nahrungsergänzungsmittel sind wie jede andere isolierte Substanz physiologisch wirksam und können in hohen Dosierungen sogar unerwünschte Effekte hervorrufen. Im Gegensatz zu den Arzneimitteln müssen die NEM keine Prüf- und Unbedenklichkeitsverfahren durchlaufen. Da ein isolierter Stoff in seinem Metabolismus durch die höhere Konzentration sowie die fehlenden Begleitstoffe nicht mit einem Lebensmittel verglichen werden darf, birgt die Einnahme potentielle Gefahren: so können Nahrungsergänzungsmittel Nebenwirkungen hervorrufen (BVL, 2015; Clausen, 2009).
Beispiele für mögliche Risiken
Zu den Vitaminen zählen wir vier fettlösliche (Vitamin A, D, E, K), welche im Gegensatz zu den wasserlöslichen nicht vergleichsweise schnell aus dem Körper ausgeschieden werden. Sie akkumulieren im Gewebe und können bei Überdosierung über einen längeren Zeitraum hinweg zu sogenannten Hypervitaminosen führen. Aber auch Mineralstoffe, wie Eisen oder Selen, haben das Potential in hohen Dosen Toxizität au...