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Naturvölker – Inuit-Ernährung und Massai-Ernährung

October 28, 2017

Eine stark pflanzenbetonte Ernährung sorgt für ein gesundes, langes Leben und beugt aufgrund des nährstoffreichen Inhaltes Krankheiten vor. Im Gegensatz dazu sorgt ein Zuviel an tierischem Fett, insbesondere gesättigte Fettsäuren, für Zivilisationskrankheiten, sprich Atherosklerose und die daraus resultierenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Fung et al., 2001; Jacob et al., 2013). Dieses Wissen wurde bereits mehrfach belegt und selbst die globalen Ernährungsgesellschaften plädieren für mehr Obst und Gemüse im täglichen Speiseplan, ganz unabhängig von der jeweiligen Ernährungsform.

Doch was sagt die Wissenschaft zu einzelnen Bevölkerungsgruppen, die sich überwiegend oder gar ausschließlich von tierischen Produkten, wie Fleisch, Milch oder Fisch, ernähren und scheinbar keinerlei Krankheitsrisiko aufweisen? Dazu zählen z.B. die in Ostafrika beheimateten Massai, aber auch die im arktischen Norden lebenden Inuit; Ernährung und Lebensform unterscheiden sich deutlich von den unsrigen. Wir wollen hiermit den aktuellen Wissensstand beleuchten und uns diese Naturvölker etwas genauer ansehen.
Epidemiologie: Gesunde Ernährung
Werfen wir einen globalen Blick auf verschiedene Bevölkerungsgruppen, lassen sich anhand von Ernährungsmustern Korrelationen auf den Gesundheitszustand dieser Nationen schließen. So entdecken wir massive Unterschiede im Ess-, Trink- aber auch im Bewegungsverhalten beispielsweise zwischen Asiaten und der westlichen, „industrialisierten Welt“. Basierte unsere Ernährung einst auf naturbelassenen, unverarbeiteten, ballaststoff- sowie nährstoffreichen Lebensmitteln, so ging in Zeiten der Industrialisierung ein großer Teil dieser vorteilhaften Inhaltsstoffe verloren. Nährstoffmängel, Verdauungsprobleme sowie eine regelrechte Epidemie an den sogenannten Zivilisations- bzw. Wohlstandskrankheiten sind die Folge einer nährstoffarmen, energiedichten Überernährung sowie dem gleichzeitig anwesenden Bewegungsmangel.
Diesem Phänomen stehen bestimmte Bevölkerungsgruppen entgegen, welche sowohl von Gesundheit, Vitalität als auch Langlebigkeit profitieren. Eine Analyse ihres Ernährungsverhaltens lässt Schlüsse auf ihren gesundheitlichen Zustand schließen (Jacob et al., 2013).
Okinawa

Die japanische Inselgruppe Okinawa beheimatet die weltweit ältesten Menschen, weshalb sie auch oftmals als Insel der Hundertjährigen bezeichnet wird. Gleichzeitig erfreuen sich diese japanischen Bürger auch im hohen Alter eines deutlich besseren Gesundheitszustands als es in der westlichen Gesellschaft der Fall ist. D.h. das Vorkommen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, aber auch von Demenz ist auf einen nicht nennenswerten Anteil beschränkt.
Beleuchten wir die Ernährungs- und Lebensmuster auf Okinawa, können folgende Merkmale festgehalten werden: Speisen mit geringer Energiedichte, einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren, einem hohen Gehalt an Antioxidantien sowie weiteren sekundären Pflanzenstoffen (Isoflavone aus Soja, Polyphenole aus grünem Tee, Carotinoide aus Gemüse, etc.) werden dort vorrangig verzehrt. Ihre Mahlzeiten bestehen aus naturbelassenen Lebensmitteln und sie nehmen wenig Fleisch, kaum Weißmehl(produkte), wenig Salz, Zucker und Milchprodukte zu sich. Zudem gilt ihr Leitsatz „Hara Hachi Bu“, was soviel wie „Iss dich nur zu 80% satt“ heißt (Willcoxa et al., 2014; Jacob et al., 2013).
Adventisten
Ein weiteres Beispiel für eine nachhaltig gesunde, langlebige Bevölkerungsgruppe stellen die in den USA beheimateten Siebenten-Tags-Adventisten dar. Ihnen ist ein sehr bewusster Lebensstil zuzuschreiben, der beispielsweise ein gesundes zwischenmenschliches Verhältnis sowie die bestmöglichste Erhaltung physischer und psychischer Gesundheit anstrebt. Ihre Ernährungsempfehlung besteht aus einer vegetarischen Vollwertkost mit dem Fokus auf Vollkorngetreide, Gemüse und Obst. Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse werden lediglich in überschaubaren Mengen verzehrt; Alkoh