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Riboflavin | Vegan mit Vitamin B2 versorgt

July 29, 2017

Vitamine der B-Gruppe lassen sich mit Ausnahme von  Vitamin B12 (Cobalamin) über eine vegane Ernährung in der Regel unschwer zuführen. Vitamin B2, auch Riboflavin genannt, ist sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden. Letztere Quellen enthalten jedoch geringere Mengen, zudem ist die hohe Lichtempfindlichkeit des Vitamins zu erwähnen. Unsere Gesellschaft deckt ihren Vitamin B2-Bedarf primär über Milch und Milchprodukte. Dennoch lässt sich unser Bedarf an Riboflavin vegan mit einem Augenmerk auf riboflavinreiche Lebensmittel problemlos decken. Mängel treten in der Regel nie isoliert, sondern eher vergesellschaftet mit anderen Vitaminen der B-Gruppe auf.

Riboflavin übernimmt eine wichtige Funktion im Prozess der Energiegewinnung aus den Nährstoffen unserer Nahrung. Dabei ist es am Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen beteiligt, aus denen letztlich chemische Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) produziert wird. Es dient als Kofaktor und somit Helfer von Enzymen, die diese Stoffwechselvorgänge ermöglichen.
Zudem ist Riboflavin, ebenso als Kofaktor, in antioxidative (zellschützende) Prozesse mit eingebunden. Es dient uns der Immunabwehr, schützt Nervenzellen und übernimmt eine entscheidende Funktion beim Wachstum und der Entwicklung des menschlichen Organismus.
Bei den Vitaminen der B-Gruppe handelt es sich allesamt um wasserlösliche Substanzen, deren Speicherkapazität – mit Ausnahme von  Vitamin B12 – im Körper stark begrenzt ist. Riboflavin kann lediglich wenige Wochen konserviert werden. Dabei dienen hauptsächlich die Leber, Niere und der Herzmuskel als Speicherort.
 Riboflavin besitzt einerseits eine hohe Stabilität gegenüber Hitze und Säure. Zum anderen können aber wegen seiner hohen Empfindlichkeit gegenüber Licht große Verluste entstehen. Deshalb ist bei der Lagerung riboflavinhaltiger Lebensmittel auf den entsprechenden Lichtschutz zu achten.
Schonende Zubereitungsmethoden, wie z.B. Dünsten oder Garen, werden außerdem empfohlen. Dadurch können wir Vitaminverluste auf einen Wert von ca. 20 % herabsenken (Bässler et al., 2002). Sofern man Lebensmittel in Wasser kocht, können durch die Mitverwendung des Kochwassers Verluste umgangen bzw. reduziert werden.
Der Bedarf an Riboflavin wird individuell, in Abhängigkeit von der körperlichen Aktivität und somit vom Energieumsatz, bestimmt. Hierbei wird eine Mindestzufuhr empfohlen, die experimentell analysiert wurde und sich auf 0,6 mg/1000 kcal/Tag beläuft. Daraus lassen sich Empfehlungen ableiten, die von der DGE geschlechtsspezifisch ausgegeben werden. Diese liegen für Männer bei 1,4 mg und für Frauen bei 1,1 mg (DGE, 2016). Letztere gilt als unterste Zufuhrempfehlung, weshalb auch Personen mit einem sehr geringen Energieumsatz und Senioren diese Menge nicht unterschreiten sollten.
Für den Wachstumsprozess des Fetus benötigen schwangere Frauen ein Plus von 0,3 mg und Stillende sogar 0,4 mg mehr an Riboflavin. Wie bereits erwähnt steigt unser Bedarf durch erhöhte körperliche Aktivität, beispielsweise bei Sportlern. Aber auch Personen mit einem hohen Stresspegel werden größere Mengen an Riboflavin empfohlen, um einer zellschädigenden und immunschwächenden Wirkung entgegenzuwirken. Anhand einer Gruppe älterer Personen konnte bei erhöhter Riboflavingabe sogar das Absenken der Homocystein-Konzentrationen im Blut nachgewiesen werden (Tavares et al., 2009). Homocystein stellt ein Stoffwechselzwischenprodukt dar, das bei Akkumulation im Organismus als Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Beispielsweise begünstigt ein  Vitamin B12-Mangel das Ansteigen an Homocystein im Blut.
Zur Überprüfung seines Versorgungszustandes kann einerseits ein Ausscheidungstest über d...