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# 27 Manuela Roth – Wie Dich Emotionsräume bereichern

April 28, 2021

Manuela Roth von Emotionsraum ist heute zu Gast. Sie ist Gestalterin und beschäftigt sich mit Emotionsräumen. Sie gestaltet Räume so, dass sie sich für Kopf und Bauch stimmig anfühlen.

Wie wurde Manuela Roth zur Raumgestalterin?

Dazu gibt es einen kurzen Ausflug in ihre Kindheit. Die Aussage ihres Opas: „Die Räume flüstern. Hör gut zu“, prägte sie von klein auf. Manuela Roth wuchs in einer Schreinerei auf. Daher war sie schon immer umgeben von Möbeln und Räumen. Sie war immer dabei, wenn Vater und Großvater bei Kunden Aufmaß genommen haben. Schon damals war sie fasziniert, dass jedes Haus, jeder Raum seine eigene Atmosphäre und jeder Bewohner eigene Einrichtungsideen hatte. Jeder Raum wirkte komplett anders.

Sie hinterfragte immer, warum sie sich in manchen Räumen wohlfühlte und in anderen nicht. Ihr Opa sagte immer: „Jeder Raum erzählt eine Geschichte über den, der in dem Raum lebt“. So kam die Leidenschaft für den Raum und den Menschen. Nach der Schule entschied sich Manuela Roth nicht für eine Schreinerlehre, sondern für ein Studium in Textildesign und Innenarchitektur, um ihre Leidenschaft zu leben.

Welche Wirkung hat die Umgestaltung eines Raumes auf den Menschen?

Das zeigt Manuela Roth anhand konkreter Fälle. Beispiel Mitarbeiterraum: Vorher recht karg eingerichtet, ein Standardraum, der steril wirkt. Ein Mitarbeiterraum soll aber zur Regeneration und zum Austausch da sein. Nach der Umgestaltung konnte allein durch Änderung von Farbe und Motiv sehr viel erreicht werden. Es entstand ein Ruheraum, Rückzugsort und Raum zur Begegnung.

In einem anderen Mitarbeiterraum wurden bequeme Möbel angeschafft und durch Vorhänge mit Naturmotiv die Natur in den Raum geholt, weil kein Ausblick ins Grüne möglich war. Bei Kellerräumen mit Lichtschacht simuliert Manuela Roth z. B. durch Beleuchtung hinter dem Vorhang Tageslicht.

Was bewirkt die Umgestaltung eines Kinderzimmers?

Manuela Roth erzählt über ein weiteres beeindruckendes Projekt: die Gestaltung eines Kinderzimmers. Das Kind war „schwierig“. Die Lehrer hatten Probleme mit dem Jungen und rieten der Mutter, ihren Sohn auf Medikamente einstellen zu lassen. Die Mutter wurde von einer Nachbarin auf Emotionsraum aufmerksam gemacht und kontaktierte Manuela Roth.

Eine Analyse ergab, dass das Kinderzimmer vollgestopft war und keine Struktur hatte. Ein Kinderzimmer ist ein spezieller Raum, weil sich hier alles abspielen muss, was bei Erwachsenen in der ganzen Wohnung stattfindet. Kinder brauchen Bereiche zum Lernen, schlafen, entspannen, zum Freunde treffen, spielen und abschalten. Also ganz viele Bereiche müssen in einem „Minikosmos“ untergebracht werden.

Durch die Umgestaltung und Arbeit mit Farben, die mit dem Kind resonierten, wurde hier eine unglaubliche Wirkung erzielt. Für die Mutter war es ein kleines Wunder. Der Junge konnte nachts plötzlich gut schlafen, sich bei den Schularbeiten viel besser konzentrieren, sodass er zu den Klassenbesten gehörte. Durch die Umgestaltung hatte er seine innere Ruhe gefunden.

Manuela Roth betont, dass ein Raum immer auf uns wirkt. Daher sollten wir aufmerksamer sein, was die Umgebung mit uns macht. Wir sollten uns immer fragen, wie wir diese so gestalten können, dass sie uns dient. Denn sie sollte uns in unserem Alltag unterstützen und uns Kraft geben, statt sie uns zu nehmen.

Was ist der Unterschied zwischen Emotion und Gefühl?

Manuela Roth erklärt bei Erstgesprächen, was sie bei Emotionsraum machen und warum sie sich nicht Gefühlsraum nennen. Dazu bedarf es der Gegenüberstellung der beiden Begriffe. Was ist Emotion und was ist Gefühl? Gefühl betrifft das Hier und Jetzt,