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# 25 Marco Winzer – MINDCOP – schnelle Entscheidung und De-Eskalation

April 13, 2021

Heute erzählt uns Marco Winzer, wie er sein Wissen aus seiner beruflichen Erfahrung anwendet, um anderen als Entscheidungs- und Deeskalierungscoach zu helfen. Marco Winzer war 20 Jahre im aktiven Polizeidienst, davon 10 Jahre in einer Spezialeinheit.

Wurde Marco Winzer Entscheidungscoach?

Ein prekäres Ereignis in einem Waldstück nach einer Personensuche war für Marco Winzer ein Schlüsselerlebnis. Er war mit seiner Spezialeinheit unterwegs und musste wieder einmal blitzschnell eine Entscheidung treffen, in der es um sein Leben oder Tod ging. Ihm wurde danach klar, dass er anderen Menschen helfen konnte, ebenfalls schnell entscheiden zu lernen. Egal ob es sich um banale private Angelegenheiten („Was ziehe ich heute an?“) oder um Berufliches handelt. Neben der schnellen Entscheidungsfindung widmet sich Marco Winzer auch noch dem Thema „Deeskalation“.

Wie kann ich deeskalieren?

Ausschlaggebend ist das eigene Mindset. Zunächst musste Marco Winzer lernen, dass alles, was er nach außen tragen möchte, erst einmal in ihm vorhanden sein muss. All die Tools für die Deeskalation, z. B. Kommunikation oder Körpersprache wirken nur, wenn dies im Innersten verankert ist. Um das zu erkennen, hat er einige Zeit gebraucht. In seiner Spezialeinheit war nicht viel mit reden; handeln war angesagt. Marco Winzer verstand erst später, dass seine Handlungen mit seiner Kommunikation im Einklang sein müssen, wenn er deeskalieren möchte.

Deeskalation im Business – wie kann Marco Winzer helfen?

Marco Winzer ist als Mindcop viel im öffentlichen Bereich unterwegs, z. B. in Stadtverwaltungen, Jobcentern, auch in Arztpraxen oder dergleichen. Eben überall dort, wo es um Kundenkontakt geht und leicht zu Eskalationen kommen kann. Wenn Kunden unzufrieden sind und mit den Mitarbeitern in den Einrichtungen diskutieren wollen, wird eine Unterhaltung schnell mal laut und spitzt sich zu. 

Beste Beispiele hierfür gibt es auch zu Hause, wenn Eltern mit ihren Kindern diskutieren. Am Ende weiß keiner, wie es zum Streit gekommen ist. Es sind oft nur kleine Schlüsselwörter wie „du musst“, „nie“, „immer“, die ein Gespräch hochschaukeln und es zu Unstimmigkeiten kommt.

Hier setzt Marco Winzer an. Er gibt den Menschen Tipps für ihr Verhalten in solchen Situationen und wie sie es schaffen, zu deeskalieren. Er zeigt, wie es möglich ist, nicht mit zu brüllen oder gar zu beleidigen. Auch in privaten Einrichtungen oder in Unternehmen arbeitet er mit dem Personal, damit die Situationen nicht eskalieren oder gar Teams auseinanderbrechen, sodass keiner mehr zur Arbeit gehen mag.

Wie kann Eskalierung vermieden werden?

Eskalieren beginnt damit, wenn sich jemand angestachelt fühlt. Folglich kann derjenige nicht mehr rational denken, wodurch das Gesagte gleich in die unterste Hirnebene rutscht. Wer hierzu Näheres erfahren möchte, kann sich gerne meinen Podcast # 08 mit dem Neurowissenschaftler Uli Funke anhören. 

Manche können im rationalen Denken bleiben, andere fühlen sich sofort angegriffen. Es ist bei jedem anders. Hierzu ein ganz großer Tipp von Marco Winzer: Vom Gegenüber nichts persönlich nehmen! Sich selber sagen: Der meint nicht mich, sondern nur die Situation. Das hat überhaupt nichts mit mir als Mensch zu tun. Dazu noch die Haltung einnehmen: Ich bin okay – Du bist okay. Denn Deeskalation beginnt im Kopf! 

Wie geht Deeskalierung?

Marco Winzer arbeitet unter anderem mit der K–A–O–Methode: Klappe halten – Ausatmen – Offene Fragen stellen. Klappe halten bewirkt, dass man das Gesagte auf sich wirken lassen kann und es nicht sofort in die unterste Hirnebene durchrauscht. Durch Ausatmen entspannt sich der Körper.