Acting-Art-of-Memory

Acting-Art-of-Memory


Wilhelm-Hoegner-Preis Verleihung 2013

May 05, 2013

Wilhelm-Hoegner-Preis Verleihung

Die SPD-Landtagsfraktion verlieh am Montag 29.4. 2013 den Wilhelm-Hoegner-Preis, die Auszeichnung ging an gleich drei Organisationen : "Weisse Rose Stiftung, den Verein "Gegen das Vergessen - fuer Demokratie" und an den Verein "Bayerische Buendnis fuer Toleranz – Demokratie und Menschenwuerde schuetzen". Der Tag der Preisverleihung wurde bewusst gewaehlt, es sollte auch an die 16 SPD-Abgeordneten erinnern, die gegen das ns Ermaechtigungsgesetz unter ihren Fraktionsvorsitzenden Albert Roßhaupter im Landtag gestimmt hatten. Die "Spezialdemokraten" waren damals die einzigen die sich dem ns Ermaechtigungsgesetz widersetzten, so Ude.
Richtig ist aber auch, dass die Abgeordneten der KPD im Bayerischen Landtag: Hans Beimler, Jakob Boulanger, Fritz Dressel, Viktoria Hoesl, Herbert Mueller, Fritz Schaper, Hans Schiller, Leopold Soellner, Josef Wagner, verhaftet wurden. Mit der Verordnung vom 28. Februar 1933 und den Ausfuehrungsbestimmungen des bayerischen Innenministeriums vom 1. Maerz 1933 kam es zu weiteren Verhaftungen und Hausdurchsuchungen wie zum Verbot der KPD. Nach der Machtuebergabe in Bayern wurden 3000 Frauen und Maenner der KPD und ihren Sympathisanten verhaftet und in das KZ-Dachau verbracht, sie stellten in diesen Monaten uebrigens den groessten Teil der Haeftlinge. Eine Reihe bekannter Funktionäre wurden gefoltert und ermordet wie Fritz Dressel (1896-1933), LAbg. Josef Goetz (1895-1933), Leonhard Hausmann (1902-1933), Walter Haebich (1904-1934 Redakteur des bayerischen Parteiorgans "Neue Zeitung") und der RAg Franz Stenzer (1900-1933).
Auch sollte man auf Udes Zwischentoene achten, da wird zwar von der Ausrufung des Freistaats Bayern berichtet, wohlweislich aber den Name Kurt Eisner – erster freier gewaehlter Ministerpraesident, vermieden. Diesen Kurt Eisner hat man notgedrungener Weise in spezialdemokratischer Manier okkupiert und in einem "Glaskasten" vor der bayerischen SPD-Zentrale am Oberanger gepackt. Hier nochmals zur Erinnerung: Auers Blumengruesse an den Eisner-Moerder Graf Arco nicht zu vergessen!

Welche Botschaft will uns Ude mit seiner "Warnung" an die Anwesenden: " die Erinnerungskultur an den Terror im Dritten Reich, duerfe nicht zum Selbstzweck werden" uebermitteln, vielleicht eine Entschuldigung an das Vergangene? Und weiter in seinen Ausfuehrungen betont Ude: "... ich glaube das wir den Taetern die Auseinandersetzung noch haetten zu Lebzeiten zumuten sollen und das auch viele Opfer haetten erleben sollen das sie als Opfer wahrgenommen und nicht verdraengt werden . . ."
Wenn Ude ueber die NSDAP-Mitgliedschaft eines Bundeskanzler, ueber die Vergangenheit eines Bayerischen Kultusminister – der seine Vergangenheit noch nicht bewaeltigt hat und nicht bewaeltigen wollte – spricht, das scheint eine Sehnsucht zu sein sich mit einer quaelenden Vergangenheit die immer auch quaelende Fragen an die eigene Person, die eigene Ortschaft, den eigenen Berufsstand richtet, einfach aus dem Weg zu gehen, lieber zu verdraengen, als die Qualen fortzusetzen. Herr Oberbuergermeister verdraengen sie nichts, sprechen sie ueber ihren Vater Karl Ude und seine Nazi-Vergangenheit, seine Schreibtisch-Taeterschaft fuer das Nazi-Regime! Karl Ude hat sich in Interviews und Anfragen ueber seine Zeit zwischen 1933 und 1945 immer geweigert sich zu seinen Texten und Aufsaetze zu aeussern! Christian Ude sein Sohn, Oberbuergermeister der Landeshauptstadt Muenchen verweigert jede Antwort auf Anfragen, warum wohl?! Wer im Glahaus sitzt werfe nicht den ersten Stein und deren Steine haben sie schon zu viele geworfen, bis heute Herr Oberbuergermeister!

DMK