Antenne Witten

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Pychiatrie für Witten

June 20, 2021

„Psychiater in Witten für Witten“, so lautet der Titel einer Petition, die Lea Banger (FDP) und Siegmund Brömmelsiek (WBG) gestartet haben. Sie möchten erreichen, dass eine psychiatrische Klinik in Witten entsteht. Das Land Nordrhein-Westfalen hat zwar den Bedarf für eine psychiatrische Klinik in Witten festgestellt, die Genehmigung dafür wird dem Ev. Krankenhaus allerdings verwehrt. Banger und Brömmelsiek wollen zeigen, dass die Wittener hinter dem Projekt stehen und sammeln deshalb Unterschriften und deshalb sprechen wir mit den beiden Initiatoren der Petition, aber auch mit Geschäftsführer der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne / Castrop-Rauxel und des Ev. Krankenhauses Witten, dem Dipl. Oec. Heinz-Werner Bitter.Lea Banger und Siegmund Brömmelsiek sammeln Unterschriften für eine Psychiatrie in Witten für Witten. Es gibt eine Psychiatrie in Hattingen-Niederwenigern und in Herdecke-Westende, aber in Witten gibt es keine, deshalb haben in Apotheken und im Internet eine Petition gestartet. Herr Brömmelsiek, wie viele Unterschriften haben Sie schon zusammen?Brömmelsiek: Mit der Onlinepetition, die ja noch bis zum 22. Juni läuft, haben wir jetzt einiges über 1.000 an Unterschriften. Wir werden die Aktion weiter fortsetzen, weil wir denken, dass die Wittener Bürger doch deutlich zulegen können an Unterschriften so, dass wir also in Düsseldorf eindrucksvoll dokumentieren können, was die Wittener Bürger wollen.Frau Banger, wo sammeln Sie denn überall? Sie haben auf dem Rathausplatz gesammelt, aber jetzt haben Sie neue Anlaufstellen geschaffen.

Banger: Genau, also zum einen kann man unsere Petition natürlich online auf der Plattform OpenPetition unterschreiben. Zum anderen seit dem 1. Juni kann man Unterschriften auch in Apotheken, Arztpraxen Unterschriftenzettel vorfinden und da dann noch ausfüllen.

Jetzt ist Psychiatrie ein Thema mit dem sich die Menschen – glaube ich – nicht beschäftigen wollen, so würde ich das einordnen. Vielleicht erstmal das Argument – um die Menschen zu überzeugen – warum ist Ihnen das wichtig?Brömmelsiek: Niederwenigern und Herdecke die sollen die Versorgung übernehmen oder wollen die Versorgung übernehmen. Das Problem was wir Wittener haben, im Moment war unsere Anlaufstelle Niederwenigern, das bedeutet für die Wittener eine Fahrzeit mit dem Auto von circa einer Stunde – je nach Verkehrslage. Für Angehörige – was sehr wichtig ist für psychisch Erkrankte, dass sie also eine Bindung zu den Angehörigen haben – ist das also unter Umständen mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum noch leistbar in einem vernünftigen Zeitfenster. Die Patienten fühlen sich dann natürlich isoliert – jetzt mal unabhängig von Corona. Das ist doch für diese Patienten, die ja nicht nur 3 bis 4 Tage wegen dem Blinddarm bleiben, sondern möglicherweise eine relativ lange Verweildauer haben, die geht durchaus mal über 6 bis 8 Wochen so, dass der Bezug zu Familie ganz dringend ist auch für die Therapie. Momentan sehen wir in Witten doch noch eine Unterversorgung und dafür kämpfen wir eben, dass diese Unterversorgung eben aufgehoben wird so, dass wir auch in Witten eine moderne adäquate Psychiatrie bekommen.

Warum steht denn das jetzt gerade zur Diskussion? Warum diskutieren wir überhaupt darüber?

Banger: Vor einiger Zeit gab es bereits diese Initiative vom Ev. Krankenhaus eine Psychiatrie in Witten bauen zu lassen. Es wurde auch eine Bestandsaufnahme vom Land durchgeführt und die haben festgestellt, dass Witten 79 stationäre Plätze und über 21 Tagesklinikplätze fehlen. Diese Entscheidung war ja eindeutig – Witten braucht eine Psychiatrie. Aufgrund anderer Gegebenheiten lief es dann darauf hinaus, dass Herdecke 20 Extraplätze zugesprochen bekommen hat und jetzt auch die Notversorgung für Witten übernehmen soll. Die Mathematik ist dahinter glaube ich ganz einfach – es geht nicht auf. Es fehlen immer noch über 59 Plätze und wir käm...