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116: Sprach-Tandem – Language Buddy

June 01, 2016

Ein Sprach-Tandem ist jemand, der mir seine Sprache beibringt und ich ihm seine

Wie schön, wenn immer ein Sprach-Tandem bereitsteht, der einem jede Frage beantworten kann. So ein Sprach-Tandem oder Language Buddy ist nichts anders als ein Muttersprachler, der meine Muttersprache lernt, sodass wir uns gegenseitig helfen können. Idealerweise hat dieser Partner dann auch noch gleiche Interessen und möglichst gleich viel Zeit.
Nicht selten sind diese Sprach-Tandems auch romantische Beziehungen oder es entsteht eine Beziehung aus einem vermeintlichen Sprachtraining – ohne dass ich dabei unterstellen möchte, dass das Sprachenlernen als Dating-Methode ausgenutzt wird.

Da ich im Moment gerade mit der persischen Sprache neu begonnen habe und ich zumindest am Anfang kein wirklich (für mich) passendes Tool zum Lernen gefunden hatte, so habe ich mich auf verschiedenen Internet-Plattformen umgeschaut, wo es Tandempartner zu finden gibt. Es gibt wirklich viele dieser Plattformen und selbst Facebook, Google Plus und sonstige Social Media-Seiten eignen sich prima zur ersten Kontaktaufnahme. Ich habe mich auf hellotalk.com, italki.com und conversationexchange.com umgeschaut und bin dann auch gleich fündig geworden.

Ich hatte mir selbst im Vorfeld einige Kriterien erstellt, die vielleicht auch dem einen oder anderen hilfreich erscheinen könnten:

Mann oder Frau

Ja, ich hatte es oben bereits erwähnt. Wie schnell kann es passieren, dass man sich in seine Lehrerin verliebt, vor allem wenn diese ledig und sympathisch ist. Nein, ich neige weder zur Untreue noch bin ich auf der Suche. Und außerdem denke ich, dass ich die beiden Dinge auseinanderhalten kann. Und dennoch wollte ich diesem Thema auch aus kulturellen Aspekten aus dem Weg gehen.

Persisch wird in Ländern gesprochen, in denen Frauen und Männer nicht so sehr in einen Topf geworfen werden, wie wir es gern in unserer westlichen Welt tun oder gern hätten. Mit anderen Worten: Würde ich statt Persisch Schwedisch lernen, würde ich mir nicht so viele Gedanken machen.

Bildungsstand

Der Austausch mit einem Sprachpartner sollte schon irgendwie auf demselben oder auch ähnlichen Niveau passieren. Ich lerne gern von jedem Menschen etwas, und ich habe so viel von den Jugendlichen gelernt, denen ich neben unsere Sprache auch noch unser Alphabet beigebracht habe und die zum Teil überhaupt keine Schulbildung hatten.

Herkunftsland

Ich würde sagen, dass das eigentlich egal ist, und dennoch macht es auf der Motivationsebene einen großen Unterschied. Sprachen werden oft in verschiedenen Ländern gesprochen. So gibt es zum Beispiel Englisch aus England, aus den USA, aus Australien, aus Südafrika usw. Selbst innerhalb eines Landes gibt es oft große Unterschiede wie zum Beispiel England und Schottland, Texas und New York usw.

Auch wenn ich sehr viel mit Menschen aus Afghanistan zu tun habe, schien es mir irgendwie besser Persisch aus dem Iran zu lernen. Es war nur ein Gefühl und diesem Gefühl bin ich gefolgt.

Verbindlichkeit

Mal kurz jemanden kennenlernen, ein wenig schwatzen und das war's dann – nein, das wollte ich nicht. Ich wollte ein Sprach-Tandem, der mich fordert, auf den ich mich verlassen kann und der auch gern mal mit mir schimpfen darf, sollte ich einmal nachlässig werden.

Kostenlos oder nicht?

Eine andere Art der Verbindlichkeit ist die Bezahlung. Irgendwie können wir Dinge eher wertschätzen, wenn wir dafür auch etwas bezahlen. Dieses Gefühl mag bei manchen Menschen sehr stark oder bei anderen nicht so stark ausgeprägt zu sein. Für mich reicht die Verbindlichkeit auf menschlicher Ebene bereits aus. Hätte ich allerdings ein Sprach-Tandem (oder sagen wir besser einen Sprachtrainer) gebucht, dann wäre das auf jeden Fall für mich ein Motivationsgrund mehr dran zu bleiben.

Bei "kostenlos oder nicht" ging es mir aber nicht um das Thema Verbindlichkeit, sondern ich wollte eine Win-Win-Situation ohne Bezahlung. Das war mein ganz persönliches Kriterium.

Und am


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