Einfach hochsensibel Podcast

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[3i50] Wie du Menschen bei Veränderungen besser mitnehmen kannst

November 27, 2019

„Der größte Feind der neuen Ordnung ist, wer aus der alten seine Vorteile zog“ Niccolo Machiavelli

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[0:00] Music.

[0:11] Kennst du auch diese Veränderungsprogramme in den Firmen?

Initiativen und Projekte, die eine Firma in die Zukunft führen sollen oder grundlegende Arbeitsweisen in Frage stellen.

[0:25] Meine Erfahrung mit solchen Projekten ist, dass sie meist wie eine Nusschale auf einem aufgewühlten Ozean an der fehlenden Akzeptanz der Mitarbeiter zerschellen, die nicht in das Innovationsprojekt eingebunden waren.

Und selbst Nicollo Machiavelli wusste um 1500 herum schon um diese Problem und hat es so formuliert:

„Der größte Feind der neuen Ordnung ist, wer aus der alten seine Vorteile zog“ – Niccolo Machiavelli

[0:54] Heute gibt es zwei interessante Erkenntnisse aus der Psychologie, die uns bei solchen Problemen ein Stück weiter helfen können.

Zum einen wissen wir heute dass wir zwei grundlegende Motivationstreiber haben: Schmerzvermeidung und Lustgewinn.

Und mit verschiedensten Experimenten wurde festgestellt, dass die Schmerzvermeidung ca. 3-5x stärker ist als Motivation, als der Lustgewinn.

Ein natürlicher Schutzmechanismus, denn Schmerz bedeutet Gefahr für unser System.

Und der Selbsterhaltungstrieb hat immer oberste Priorität.

Die Aussicht auf eine Verbesserung einen Status Quo der zumindest bis jetzt irgendwie funktioniert hat – denn sonst würden wir „Schmerz“ empfinden – ist dagegen mit zusätzlichem RIsiko behaftet.

Schließlich birgt jede Form der Veränderung ja auch die Möglichkeit, dass es nicht besser wird als jetzt, sondern schlechter.

Und jede Veränderung kostet zunächst auch mal mehr Energie als der gewohnte Gang.

Wir sind also von unserer Grundstruktur her als Mensch nicht gerade veränderungsfreudig.

Doch was für den einen ein akzeptabler status quo ist, ist für den anderen vielleicht ein Schmerzpunkt.

[2:08] Oder eine riesige Chance auf Lustgewinn, z.b. durch einen Beförderung, einen Bonus oder Machtgewinn.

Daher gibt es in einer Gemeinschaft immer wieder Veränderungsprozesse.

Auch in Firmen.

In der heutigen Zeit von disruptiven Geschäftmodellen durch die Mittel der Digitalisierung noch viel mehr und noch viel grundlegender.

So hat Nick Jue , der ehemalige CEO der Ing Bank einmal gesagt: „die Bank wird immer mehr zum IT-Unternehmen“.

Für jemanden der vor vielen Jahren dort vielleicht mit einer Banklehre angefangen hat, sich selbst als Banker und nicht als Computer-Nerd sieht , sicher eine sehr grundlegende Veränderung.

Kein Wunder also, dass solche Veränderungen auch immer wieder auf Ablehnung stoßen und nicht die gewünschten Erfolge erzielen.

[3:03] Wenn ich selbst die ein oder andere Veränderung in meinem Umfeld im Moment ablehne, versuche ich für mich zu zunächst zu ergünden, wo ich vom momentanen Status Quo profitiere.

Und dann zu schauen, wie es mit meinem Energie-Niveau gerade aussieht.

Denn wenn ich wenig Energie als hochsensibler Mensch habe, erzeugt eigentlich jede Art von Veränderung erstmal eine Reaktanz, eine Abwehrhaltung in mir.