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034 Der, die und das Artikel lernen

November 05, 2014

Männlich, weiblich und sächlich - wer hat sich das bloß ausgedacht?

Sicher hat das Ganze eine Begründung und diese liegt vermutlich in irgendeiner fernen Vergangenheit. Der Unterschied zwischen Mann und Frau war schon immer wichtig und allgegenwärtig. Warum allerdings ein Tisch männlich ist, auf Spanisch und Französisch dann wieder weiblich, und in irgendeine anderen Sprache vermutlich sächlich, das ist heute nicht mehr relevant.

Im Englischen gibt es gar keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern - also im grammatikalischen Sinne. Es gibt aber noch einige Überbleibsel aus alten Zeiten wie his und her, oder der Mond, der in der Poesie das Pronomen she erhält, wobei sich die Sonne die männliche Form he zu eigen macht.

Für das Sprachenlernen ist es völlig irrelevant, ob man den sogenannten Generus als männlich, weiblich, sächlich bezeichnet oder ob man es einfach in Kategorie A, B und C einteilt. Auch Farben funktionieren bei vielen Menschen gut, damit der richtige Artikel zum richtigen Wort passt.

Auf jeden Fall sollte jeder darauf achten, dass der Artikel immer gleich mitgelernt wird. Der Artikel ist die Basis für jedes weitere Deklinieren.

Woher weiß ein Muttersprachler, ob ein Wort männlich, weiblich oder sächlich ist? Das hat der doch als Kind gelernt, werden Sie jetzt vermutlich sagen. Schon richtig. Das beantwortet allerdings nicht die Frage, warum er es immer noch weiß. Woher nimmt er diese Information?

Meine These ist: Die Information, ob ein Wort männlich, weiblich oder sächlich ist, ist ein Gefühl.

Muttersprachler haben dieses Gefühl über Jahre aufgebaut. Wir fühlen sozusagen, dass ein Stuhl männlich und eine Hand weiblich ist. Und für den Sprachlerner gilt es dieses Gefühl aufzubauen. Je schneller ein Sprachlerner dieses Gefühl bei sich entdeckt und definieren kann, desto mehr und desto früher kann er sich darauf konzentrieren und es aufbauen.

Und warum ist das so wichtig? Stellen Sie sich vor, Sie würden Deutsch lernen. Und jetzt möchten Sie sagen: Der Stuhl steht im Zimmer. Woher wissen Sie, dass es "im", also "in dem" heißen muss? Ganz einfach. Zunächst haben Sie ein Gefühl dafür entwickelt, dass Zimmer sächlich ist. Andernfalls können Sie den Dativ gar nicht anwenden bzw. Sie würden ihn falsch also für einen anderen Artikel anwenden.

Das erste also immer zuerst: Lernen Sie den Artikel IMMER mit jedem neuen Wort.

Viel Spaß beim Hören

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