Talentschmiede

Talentschmiede


008 Schnell mal auffrischen

May 07, 2014

Schnell mal auffrischen ist wie gut gemeint und nicht gekonnt. Manche Menschen streichen ihre Fassade, obwohl sie ganz genau wissen, dass das Mauerwerk darunter nicht mehr lang hält. Fast immer raten wir Sprachlernern dazu, an einem soliden Fundament zu arbeiten, auf das dann die Sprache aufsetzt. Nur so bleiben die Sprachkenntnissen lang erhalten.
Es gibt allerdings auch Fälle, da macht eine "Quick-n-dirty"-Lösung Sinn.

Wir hatten eine Anfrage von einem Lerner, der nur mal schnell sein Englisch auffrischen wollte, weil er es für sein Studium brauchte. Und danach nicht wieder, also nie wieder. Das glaubte er zumindest. Natürlich frage ich diese Dinge immer vorher ab. Zielsetzung ist sehr wichtig, und darüber hatten wir ja bereits in der Episode 005 des Language Mining Podcast berichtet.

In diesem Fall wollte der Lerner wirklich nur eine Prüfung bestehen, die Teil seines Studiums war. Und das gesamte Fach wurde auf Englisch unterrichtet und geprüft. Schnell mal auffrischen, Feuer löschen und wie auch immer man das bezeichnen könnte. Das hat nichts mit strategischem und nachhaltigen Sprachenlernen zu tun. Und doch hat es sehr viel mit effizientem, zielgerichteten Lernen zu tun.

Auch wenn jemand vor einem ähnlichen Problem steht, so glaube ich doch, dass es in der Zukunft immer mal wieder vorkommen wird, dass die Sprache - und es ist meistens Englisch - eine wichtige Rolle einnimmt. So mag es doch vielleicht sinnvoll sein, das Lernen auf solidere Beine zu stellen.

Nun ja, in diesem Fall geht es also darum, schnelle Erfolge zu erzielen. Die Sprache ist nur Mittel zum Zweck, und das Ziel ist, die Prüfung zu bestehen.
Es gilt den geringsten Aufwand an Mitteln mit dem höchstmöglichen Gewinn zu verknüpfen. Um die Investitionen an Zeit und Geld gering zu halten, darf ich mir erst einmal Gedanken darüber machen, was ich alles nicht brauche:

Aussprache: Der Sprachlerner schätzt seine Aussprache so gut ein, dass er grundsätzlich verstanden werden würde, auch wenn sein Akzent womöglich alles andere als schön ist. Das reicht. Wie gesagt, das Ziel ist die bestandene Prüfung und nicht die Sprache, denn für Sprachkenntnisse gibt es keine Punkte.

Umgangssprache: Auch das können wir weglassen. Der Sprachlerner braucht nicht in der Lage zu sein, von seinem letzten Urlaub zu berichten oder sich sein Essen im Restaurant zu bestellen. Es geht hier um Fachsprache, und zwar um genau die Fachsprache, in der die zu lernenden Inhalte beschrieben sind.

Damit können wir uns auch schon gleich zu dem wenden, was wirklich wichtig ist, nämlich die Fachsprache, und zwar die geschriebene Fachsprache.
Es gilt also in kurzer Zeit schwierige Texte zu verstehen. Fachvokabeln pauken macht Sinn. Dafür gibt es natürlich super Tools. Ankisrs.net oder Mnemosyne-proj.org sind beide Open Source-Projekte und damit kostenfrei. Dazu gehört natürlich noch eine zum Lerner passende Lernmethode, damit die Vokabeln schnell ins Hirn gehen und dort auch möglichst lange - mindestens bis zum Ende der Prüfung - bleiben.
Zu den Tools machen wir später noch die eine oder andere Podcast-Episode.

Weiterlesen auf http://languageminingcompany.com/podcast-008/

----------------------

Feedback und Kontakt: Kathrina Peters und Carsten Peters
http://languageminingcompany.com/language-mining-podcast/
https://plus.google.com/+LanguageminingcompanyPodcast
Kathrina@LanguageMiningCompany.com
Carsten@LanguageMiningCompany.com
Telefon Deutschland 0800 900 3909
Telefon Schweiz 0800 900 3909
Telefon International +43 664 514 68039AcZknYenvs