ecodemy Podcast

ecodemy Podcast


Was ist Palmöl – Ist Palmfett gesund oder ungesund?

December 16, 2017

Ein Öl, das in unserer Küche kaum zum Einsatz kommt, allerdings einen bedeutenden Platz im alltäglichen Leben einnimmt. Das Wissen über den Einsatz und die Verbreitung von Palmöl ist generell klein gehalten. Wagen wir einen Blick auf die Zutatenliste der Produkte aus den Supermärkten, können wir feststellen, dass Palmöl oder Palmfett ein ubiquitär vorhandener Bestandteil von industriell hergestellten Nahrungsmitteln ist. Ob Schokocremes, Riegel, Kekse, Müslis, Backwaren oder Margarine: Palmöl ist aufgrund seiner konsistenz-, geschmacksbildenden und haptischen Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Aber nicht nur in unserer Nahrung ist das Öl zu finden. Hygieneartikel wie Seifen, Körperlotionen oder Waschmittel, Futtermittel, Kerzen, Pharmazeutika und sogar Bioenergieträger sind weitere Beispiele für seinen Einsatz. Doch was ist Palmöl eigentlich? Woher stammt es, was sind seine Inhaltsstoffe und was der Unterschied zum Palmfett? Gesund oder ungesund? Für all diese Fragen haben wir im folgenden Artikel Antworten parat.

Was ist Palmöl?
Palmöl wird aus der Ölpalme gewonnen, die in tropischen Regionen nördlich und südlich des Äquators hervorragend gedeiht. Die beliebtesten Anbaugebiete liegen in Ländern Asiens, wie Indonesien und Malaysia (Boveland, 2010). Global betrachtet nehmen Palmöl-Plantagen mittlerweile 12 Mio. Hektar Fläche ein, was einem Drittel der Größe Deutschlands entspricht und im Verglich zu anderen Pflanzenöle eine deutlich höhere Ausbeute mit sich bringt. Einige Länder Asiens und Afrikas, insbesondere ärmere Bevölkerungsschichten bzw. Kleinbauern, nutzen dieses Fett als wesentlichen Bestandteil ihrer Küche (Petry, 2012).
Aufgrund der enormen wirtschaftlichen Rentabilität einerseits sowie den unvergleichlichen Eigenschaften des Öls hat sich die Industrie dessen zu Nutze gemacht; und das nicht nur im Lebensmittelsektor. Im Vergleich zu Raps- oder Sojaöl liefert Palmöl mehr als den dreifachen Ertrag pro Hektar Anbaufläche (Kallweit, 2017).
Palmöl, Palmfett vs. Palmkernöl

Palmfett stellt lediglich ein Synonym für Palmöl dar, wobei man von dem Öl aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme spricht. Die Differenzierung zum Palmkernöl wird dahingehend gezogen, dass hierbei der Fettanteil aus den Kernen der Palmfrucht gewonnen wird. Diese beiden Ölsorten sind bei Raumtemperatur flüssig, weisen eine gleichmäßige Aufteilung zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren auf, jedoch unterschiedliche Arten. In Palmöl finden wir überwiegend die gesättigte Palmitinsäure, während Palmkernöl zu einem erheblichen Teil aus gebundener Laurinsäure besteht (Kallweit, 2017).
Naturbelassenes Palmöl kann aus gesundheitlicher Sicht nicht zwangsläufig als nachteilig beurteilt werden; es besteht zwar etwa zur Hälfte aus gesättigten Fettsäuren, enthält jedoch auch einen nennenswerten Anteil an der einfach ungesättigten Ölsäure und wertvolle Fettbegleitstoffe, wie Carotin und Vitamin E. Unterläuft das Öl einen Raffinationsprozess, wie das bei der industriellen Verarbeitung der Fall ist, gehen einerseits wertvolle Inhaltsstoffe, wie Vitamine, verloren; andererseits können bei einem Erhitzungsprozess von über 200 °C krebserregende Stoffe gebildet werden, die für den Endverbraucher bei regelmäßigem Verzehr problematisch werden könnten. Dies gilt übrigens nicht nur für Palmöl, sondern für alle pflanzlichen Öle, welche der Raffination unterliegen.
Ernährungsphysiologische Bewertung von Palmöl
Wenn wir die Inhaltsstoffe von Palmöl aus Sicht der Ernährungsphysiologie unter die Lupe nehmen, finden wir mit knapp 50 % einen relativ hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Hierbei ist die gleichnamige Palmitinsäure als primärer Vertreter zu nennen; allerdings enthält das Öl auch einfach und  mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Ölsäure, Linolsäure) sowie Vitamin E, Vitamin K, Carotin als Vorstufe von Vitamin A und Magnesium (Mukherjee...